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Wohin in Bremen?

Samstag, 19 Uhr, Theater am Goetheplatz

Gutmensch!

Wer heute noch gut ist, der hängt das besser nicht an die große Glocke. Und natürlich ärgert das Schimpfwort vom Gutmenschen, weil es daran erinnert, wie beschissen eine Welt ist, in der Leute auf die Idee kommen, es zu benutzen. Brechts Lehrstück handelt von der Prostituierten Shen Te und ihren Versuchen, trotz Geld, eigenem Tabakladen und einer Umwelt, die damals schon so war, wie sie heute noch ist, ein guter Mensch zu bleiben. Und wenn es allzu eng wird, verwandelt sie sich eben heimlich in ihren Vetter, den Kapitalisten. Es ist auch darum der Lieblingsbrecht aller Deutschlehrer und verspricht dennoch eine spannende Premiere unter der Regie der neuen leitenden Regisseurin Alize Zandwijk.

Samstag, 15 Uhr, Museum Böttcherstraße

Paula + Emil

Paula Modersohn-Becker und der deutsch-dänische Künstler Emil Nolde zählen zu den bedeutendsten Pionieren der Moderne. Getroffen haben sie einander 1900 in Paris – und nun in der Böttcherstraße, wo 70 ihrer Arbeiten in der neuen Ausstellung in Dialog treten.

Donnerstag, 19.30 Uhr,Theater am Leibnizplatz

Theater ums Ganze

Zu Gast bei der Shakespeare Company spielt die türkische Theatertruppe „BeReZe“ aus Istanbul „Macbeth“. Oder vielmehr „iki kişilik kabus“: Albtraum für zwei. Zwischen Sprech- und Körpertheater transportiert die dreiköpfige Truppe den Klassiker in die Gegenwart und stellt die Frage nach Macht, Herrschaft, Tyrannei und den Übergängen. Und das ist freilich mehr als der aufrührerische Gestus, mit dem sich hin und wieder doch jedes Theater umgibt, das etwas auf sich hält. Und selbst wer mit Recht sagt, Herrschaft sei ein globales Problem, der kann doch nicht abstreiten, dass sie sich für eine subversive freie Theaterszene Istanbuls mindestens handgreiflicher darstellt. Auch darüber lässt sich im Anschluss diskutieren.

Mittwoch, 20 Uhr, Bremer Kriminaltheater

Damals war das so

Ist es nun eine Wiederaufnahme? Nein, nach 20 Jahren Pause darf man wohl getrost von einer Premiere sprechen, wenn Ralf Knapp „Die Präsidentinnen“ kommende Woche wieder auf die Bühne bringt. Damals seien die Schauspielerinnen ohnehin alle viel zu jung gewesen, heißt es. Jetzt sind sie in einem Alter, das man in Terminankündigungen wie dieser hier anstandshalber umschifft. Themenwechsel: Die Grete, die Erna und Mariedl sitzen beisammen und phantasieren sich in Rauschzustände mit allerlei Schweinkram, bis plötzlich eine tot ist. Werner Schwabs Stück galt seinerzeit als radikal, aber ob man Fäkalhumor heute noch so nennen mag? Vielleicht. Finden sie es raus, im neuen Kriminaltheater. jpk

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