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Einblick(642)

Florian Merkel, Fotograf und Zeichner

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

FM:Die Spanierschau „El Siglo de Oro“ in der Gemäldegalerie – ich hatte eine langweilige Familienausstellung erwartet und geriet in eine rasante, knallbunte Geisterbahnfahrt. Grandios!

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Im Sommer habe ich Shambhu Leroux singen gehört, begleitet von Yair Karelic an der Gitarre, das ging tief durchs Gemüt.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Die Reisebriefe der Lady Montagu: Sie war im 18. Jahrhundert als Diplomatengattin von London nach Istanbul unterwegs und plaudert ganz dreist über ihre intimen Einblicke in lokale Gepflogenheiten. Ihre Beobachtungen sind recht erhellend in Bezug auf aktuelle Debatten.

Was ist dein nächstes Projekt?

Am 13. Oktober um 19 Uhr spiele ich in meiner Ausstellung in der Galerie Pankow Klangjuwelen aus dem osteuropäischen Popkosmos, vom Prager Frühling bis in die frühen 80er. Dazu begleite ich auf meiner bewährten Gitarre.

Zur Person

Florian Merkel, 1961 geboren in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz. Von 1981 bis 1986 Fotografiestudium in Leipzig. Wechselnde Wohnsitze in Chemnitz, Berlin und Hannover. Lebt und arbeitet seit 2015 wieder in Berlin. Internationale Einzelausstellungen, u. a. „Portraits und Stadtlandschaften 1985–1987“, argus fotokunst, Berlin, 2015; „Jade“, Chung King Project, Los Angeles, 2006; „Rollin’ home“, inart gallery, Osaka, 2005; „Penthesilea“, La Nuova Pesa, Rom, 1998. Merkels Arbeiten sind in den Sammlungen zahlreicher Institutionen vertreten, darunter: Fotografische Sammlung der Berlinischen Galerie; Museum für zeitgenössische Kunst, Leipzig; Frissiras Museum, Athen. Im Rahmen des European Month of Photography Berlin zeigt die Galerie Pankowbis 30. 10. Fotografien Merkels von 2010–2016 (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Seit einem Jahr wohne ich in Tempelhof, unter dessen rauer Hülle so mancher Schatz zu entdecken ist.

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