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  • 19.9.2016

Was fehlt …

… Dubstep-Schrippen

Axel Schmitt ist ein Bäcker aus Unterfranken, der seinen Beruf liebt – und gerne Heavy Metal hört. Seit kurzem quält ihn deshalb eine ganz besondere Frage: „Was hört mein Brot eigentlich gerne?“ Im Hinterzimmer seiner Bäckerei – er nennt es sein „Aromastudio“ – gärt nicht nur der Sauerteig. An der Rückwand des Raums stehen Lautsprecherboxen, aus denen Slayer & Co dröhnen. Dann das Aha-Erlebnis: Brot, das mit Metal „in Berührung“ kommt, schmeckt irgendwie besser. Was lange nur ein Gefühl war, wollte Schmitt dann auch wissenschaftlich beweisen. Nach 480 Stunden an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim (in BaWü) und zig absolvierten Kursen gehört Schmitt zu einer Handvoll Brotsommeliers im Land. Zum Abschluss seiner Ausbildung gab er eine wissenschaftliche Projektarbeit ab. Er untersuchte, welche Auswirkungen Schall auf die Reifung seines Sauerteigs hat. Die große Erkenntnis: Schall verändert tatsächlich die Art, wie der Teig reift. Am größten ist der Unterschied zwischen Stille und Ultraschall. Die extrem hohen Töne, erklärt Schmitt, regen offenbar die Kulturen im Sauerteig zu einer größeren Produktivität an. Enttäuschend: Im Gegensatz zum Ultraschall sind diese Auswirkungen bei hörbarer Musik – Heavy Metal – eher klein. Die Boxen in seinem Aromastudio will Schmitt aber stehen lassen. Denn gut verkaufen werde sich das musikalische Brot trotzdem. „Demnächst gibt's bei mir Rock-Brot“, sagt er. Und mal schauen, vielleicht expandiert er ja noch. Folk-Semmel wären toll. Dubstep-Schrippen. Oder Brit-Pop-Brezeln. (chs/dpa)