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heute in Bremen„Ballons gefährden Tiere“

Umwelt Joachim Fischer fordert, Aktion zum heutigen „Tag der älteren Menschen“ abzublasen

Joachim Fischer

56, Chemiker, Künstler in Bremen und Mitglied in der Deutschen Friedensgesellschaft/KriegsdienstgegnerInnen.

taz: Herr Fischer, 35 Organisationen feiern heute den „Internationalen Tag der älteren Menschen“ auf dem Bremer Goetheplatz mit einem Luftballonmassenstart. Warum fordern Sie, dass diese Aktion abgesagt wird?

Joachim Fischer: Ich finde es großartig, dass dieser Tag begangen wird. Aber 800 Luftballons fliegen in sämtliche Richtungen und kommen irgendwo wieder runter. Dort verschmutzen sie dann die Umwelt. Tiere können sich in den Schnüren verheddern oder die Gummihüllen verschlucken und daran qualvoll zugrunde gehen. Derzeit reden alle über den Plastikmüll in den Ozeanen, aber auch Luftballons gefährden Tiere und Umwelt.

Bisher haben Sie vor allem durch Kunstprojekte im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam gemacht. Sie haben Objekte mit Baustellenband umwickelt, in Woltmershausen die Wörter Leben = Lieben in einem Tunnel angebracht oder eine „Friedenstreppe“ am Ostertorsteinweg gestaltet. Sehen Sie sich jetzt als Sprecher für die Umwelt?

Das will ich so nicht sagen. Aber in Bremen liegt so viel Müll auf den Straßen, dabei gehört es einfach zum menschlichen Dasein dazu, dass man die Umwelt sauber und in Takt hält.

Haben Sie als Künstler einen besseren Vorschlag, wie die OrganisatorInnen neben dem Bühnenprogramm auf sich aufmerksam machen können?

Wenn man die Luftballons haben möchte, was ja auch ein schönes Bild ist, dann kann man sie auch mit normaler Luft füllen und an Holzstäbchen binden, die sind ganz umweltfreundlich. Luftballons, die in die Luft fliegen, sind aus den Augen und damit aus dem Sinn. Aber wenn man die an Passanten verteilt, haben alle länger was davon. interview: Elisabeth Nöfer

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