Geprügelt, geflohen

GEWALT Fall Jonny K.: Laut „Spiegel“ belastet Tatverdächtiger zwei flüchtige Komplizen

Im Fall des am Alexanderplatz zu Tode geprügelten Jonny K. hat einer der Tatverdächtigen laut einem Medienbericht seine zwei flüchtigen Komplizen schwer belastet. So soll der 22-Jährige in einer dreistündigen Vernehmung ausgesagt haben, dass der frühere Amateurboxer Onur U. den Streit provoziert und Bilal K. auf das spätere Todesopfer eingetreten und eingeschlagen habe, wie der Spiegel am Sonntag berichtete. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, nannte den Bericht allerdings „spekulativ“.

Jonny K. war am 14. Oktober von sechs Männern vor einem Lokal so brutal zusammengeschlagen worden, dass er kurz darauf an seinen Verletzungen starb. Vier der sechs Männer sind mittlerweile ermittelt und sitzen zum Teil in Untersuchungshaft. Einige von ihnen hatten sich den Behörden freiwillig gestellt. Zwei weitere Tatverdächtige sind allerdings flüchtig und sollen sich im Ausland – vermutlich in der Türkei und in Griechenland – aufhalten. Einer von ihnen hatte unlängst über die Bild-Zeitung angekündigt, nach Deutschland zurückzukehren und sich seiner Verantwortung zu stellen. Er bestritt allerdings, auf Jonny K. eingeprügelt zu haben.

„Wir gehen davon aus, dass die beiden Flüchtigen die treibenden Kräfte hinter der Attacke waren“, sagte Steltner am Sonntag. Konkretere Angaben zu dem Spiegel-Bericht wollte er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen. (dapd)