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Bitteres Ende einer Kulturstätte

Foto: Michael Bahlo

Was hier geschieht, freut den Bau-senator. Denn der Abriss des ehemaligen Concordia-Theaters soll Platz schaffen für neue Wohnungen. „Ideal“ angesichts der Wohnungsnot findet das der Sprecher von Bausenator Joachim Lohse (Grüne). Wie ideal das Wohnen direkt an der Bahntrasse und an der Schwachhauser Heerstraße ist, darüber lässt sich freilich streiten – und auch darüber, ob man ein Stück Bremer Kulturgeschichte einfach so plattmachen darf. Rechtlich jedenfalls darf man‘s: Das Haus steht nicht unter Denkmalschutz. Schade ist es dennoch: 1851 begann in dem ehemaligen Eisenbahnpavillon der Betrieb mit Gartenkonzerten, nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich im Concordia ein Kino und seit den siebziger Jahren bis 2007 war es Studiobühne des Bremer Theaters und Hausbühne des Tanztheaters. Rainer Werner Fassbinder arbeitete dort, George Tabori richtete dort sein Theaterlabor ein. 2011 nutzte die Bremer Shakespeare Company die Spielstätte, während das Theater am Leibnizplatz umgebaut wurde. Aber: Das Concordia war schon damals so marode, dass über einen Abriss gesprochen wurde. Und nun ist es soweit. 60 Studierendappartements sollen hier entstehen und in einem Jahr bezugsfertig werden.

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