Wohin in Bremen?
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Foto: Mary Reid Kelley/Kunsthalle

Samstag , 17 Uhr, Kunsthalle

Krieg und Tünche

Mit ihrer Ausstellung „A Marquee Piece of Sod“ in der Kunsthalle ist Mary Reid Kelleys erstmals in Europa zu sehen. Der Filmzyklus der US-Amerikanerin befasst sich mit dem Ersten Weltkrieg, mit der Lebenswirklichkeit von Frauen in Zeiten gewaltiger Umbrüche. Die stark bearbeiteten Bilder wirken zunächst verspielt und komisch, erweisen sich aber gerade in ihrer überbetonten Künstlichkeit als außerordentlich komplexes und durchdachtes Spiel der Bedeutungsebenen. Allein der Titel deutet gleichermaßen auf ein Soldatengrab, wie auch auf den berüchtigten Marquis de Sade. Eine Ausstellung im Kupferstichkabinett, die Kelley im Dialog mit ihren Videoarbeiten selbst kuratiert hat, sowie eine Filmreihe im City 46 ergänzen die Schau. Dort werden Stummfilme mit musikalischer Begleitung gezeigt. Die Künstlerin und ihr Partner Patrick Kelley sind zur Ausstellungseröffnung am heutigen Samstag zum Gespräch mit der Berliner Kunstkritikerin Ana Teixeira Pinto in der Kunsthalle vor Ort.

Montag, 19.30 Uhr, Falstaff

Ein Kind dieser Stadt

Peter Weiss war Bremer, wussten Sie das? Zehn Jahre hat er in verschiedenen Ecken der Stadt gewohnt, als (Klein)kind allerdings. Und was Sie vielleicht sogar noch weniger geahnt hätten: Es gibt sogar eine Peter-Weiss-Straße in Bremen. Eine Sackgasse in der Neustadt. Das mag alles in allem nur mittelmäßig rühmlich sein, darum aber ganz bestimmt kein Grund, den anstehenden hundertsten Geburtstag des Literaten nicht auch hier anständig zu würdigen. Der bei der Shakespeare Company untergekommene Verein Stück-Werk hat eben das nun vor und lädt für Montag zur Spurensuche in der „Ästhetik des Widerstands“ (versteht sich) und in anderen Weiss’schen Texten.

Foto: Landsberg/Theater Bremen

Donnerstag, 20 Uhr, Theater Bremen

Revolution!

Mit „Dantons Tod“ steht nun auch am Goetheplatz Premiere an. Im Kleinen Haus inszenieren Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen Büchners Stück über die Französische Revolution erweitert um den haitianischen Sklavenaufstand. So erkunden sie die gewaltsamen Ursprünge westlicher Freiheitswerte.

Donnerstag, 19 Uhr, Schwankhalle

Bremen tanzt

Zum ersten Mal haben die Bremer Tanzschaffenden das Festival „Bremer Tanztage“ auf die Beine gestellt. Ab Donnerstag zeigen die lokalen Akteure in Schwankhalle, Shakespeare Company und am Goetheplatz, was sie können. Und das ist freilich viel zu viel für wenige Worte. Das Programm findet sich zum Glück aber auch auf den Internetseiten der gastgebenden Spielstätten.