Feuer eröffnet

ÄGYPTEN Unbekannte schießen auf Oppositionelle auf dem Tahrirplatz. Mursis Palast abgeriegelt

KAIRO dapd/afp | Ein Angriff auf ägyptische Oppositionelle auf dem Tahrirplatz in Kairo hat am Dienstag die Spannungen vor den angekündigten Massenkundgebungen von Anhängern und Gegnern Präsident Mohammed Mursis verschärft. Maskierte Bewaffnete hätten die Regierungsgegner in der Nacht mit Schrot beschossen und dabei neun Menschen verletzt, hieß es aus Kreisen der Behörden. Der britische Sender BBC hatte zuvor unter Berufung auf Augenzeugen gemeldet, das Lager der Opposition auf dem Tahrirplatz sei auch mit Brandsätzen angegriffen worden.

Bei den Kundgebungen am Dienstag wurden größere Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und der Opposition befürchtet, wenn es der Armee nicht gelingen sollte, die beiden Seiten auseinanderzuhalten. Mehrere hundert Gegner Mursis durchbrachen am Nachmittag die Absperrung zum Präsidentenpalast. Es gab keine gewaltsame Auseinandersetzung mit den anwesenden Soldaten, die vor den Demonstranten zurückwichen.

Hunderte Soldaten sicherten am Dienstag die Metallabsperrungen und eine aus Betonblöcken gebildete Mauer vor dem Palast im Stadtteil Heliopolis. Mursi hatte die Armee am Montag per Dekret mit Polizeibefugnissen ausgestattet.