Haftbefehl gegen 14-Jährigen

Gegen den 14-jährigen mutmaßlichen Messerstecher vom U-Bahnhof Mundsburg, Ali A., der einen 17-Jährigen lebensgefährlich verletzt haben soll, ist gestern Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen worden. Das bestätigte auf Anfrage Staatsanwaltschaftssprecher Rüdiger Bagger und As. Anwalt Andreas Beuth. Ali A. wurde in den Jugendknast Hahnöfersand überstellt. Die Jugendrichterin begründete den Haftbefehl laut Beuth mit der „zu erwartenden erheblichen Jugendstrafe“ und „Fluchtgefahr“, da A. nach der Tat abgetaucht war. Ob ein Haftbefehl notwendig gewesen wäre und ob es sich um eine echte Flucht gehandelt habe, stellt Beuth in Frage. Schließlich habe er sich in einem öffentlichen Heim in Lauenburg aufgehalten. „Er wohnt bei seinen Eltern, hat einen Betreuer und geht zur Schule“, so Beuth. „Aber bei diesem Klima war nichts anderes möglich.“ Zur Diskussion habe auch eine Haftverschonung und Unterbringung im Geschlossenen Heim Feuerbergstraße gestanden. „Die Eltern hatten ihre Einwilligung gegeben, aber ob das besser gewesen wäre, ist ja auch fraglich.“ Der Verteidiger hofft, nächste Woche Akteneinsicht zu erhalten. Bislang seien ihm die Zeugenaussagen der beteiligten Jugendlichen nicht bekannt. „Erst dann werden wir uns zur Sache äußern.“ KVA