: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Am Donnerstag wird im f.a.q. (in der Jonasstraße 40, ab 19 Uhr) die feministische Frauenkneipe Stören-Frida ihre Tore öffnen und den Dokumentarfilm „Warum Frauen Berge besteigen sollten“ von Renata Keller zeigen. Der Film ist eine Art Reise durch das Leben und Werk von Gerda Lerner, die als feministische Historikerin, Autorin, soziale Reformerin und Begründerin der Studie „Women’s History“ Geschichte geschrieben hat. Nach dem Film wird die Regisseurin Rede und Antwort stehen und das persönliche, berufliche und politische Leben dieser bahnbrechenden Frauen- und Menschenrechtlerin ausgiebig beleuchten. Insofern ist auch dieser Abend selbst ein gutes Stück Women’s History.
Am Samstag wird dann um 16 Uhr vor dem Brandenburger Tor demonstriert, die Proteste richten sich gegen die zahlreichen Angriffe auf Geflüchtete, die wiederum in den letzten Wochen noch weiter zugenommen heben. Auch in ihren Wohnstätten und anderweitigen Unterbringungen sind Geflüchtete noch immer massiven Attacken von außen ausgesetzt, vonseiten interessierter Parteien wird der Hass des nationalistischen Mobs noch weiter angeschürt. Die Initiative Togo Action Plus ruft nun zum Gegenprotest auf und will den Nationalismus selbstverständlich vor allem dort geißeln, wo er symbolisch ausgedrückt wird – vor dem Brandenburger Tor nämlich.
Am Sonntag wird im Wartenberger WB13 (Am Berl 13, ab 19.30 Uhr)der herausragende Film „Der Pannwitzblick“ gezeigt, in dem es um jenen Blick geht, mit dem die „Unnormalen“ von den „Normalen“ geschieden werden – sei’s durch offen gezeigte Herablassung, sei es durch vermeintlich herzliches Mitleid. Diesem Verhalten werden Analysen körperlich Behinderter entgegengesetzt, die diesen Blick tagtäglich erdulden müssen. Und obschon der Film fast 25 Jahre alt ist, hat sich an der Situation der Gehandicapten bis heute nicht viel geändert. Daher ist es sehr wichtig, dass der Film auch weiterhin wahrgenommen wird, denn ihm ist bislang kaum etwas Vergleichbares gefolgt. Pannwitz, by the way, war ein deutscher KZ-Arzt, der an der Rampe von Auschwitz entschied, wer gleich ermordet wird und wer der „Vernichtung durch Arbeit“ zugeführt wird.
Der Montag dann ist wieder Solitag, diesmal wird im Möbel Olfe (Reichenberger Straße 177, 20 Uhr) „Solidarität vom Fass“ gegeben, man trinkt also für die gute Sache, diesmal kommt das Geld der Solizimmer-Initiative zugute, die Wohnraum für Geflüchtete in Berlin zur Verfügung stellt. Der Durst also muss groß sein, denn der Geldbedarf ist es auch!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen