Wochenübersicht: Lautsprecher
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Materialismus: Café Morgen-rot, Kastanienallee 85, Sa, 20 Uhr

Layout: Naturfreundejugend, Gryphiusstr. 23, So, 11 Uhr

Am heutigen Montag wird, so heißt es in Ankündigungen, gleich massenhaft vor der Spanischen Botschaft demonstriert, und wie mann und frau und mensch sich denken kann, geht es um das, was derzeit in Ceuta und Melilla und Marokko vor sich geht. Abschiebungen, Abdrängung und Festungsbau in Europa, wie von den Schengen-Ländern vorgesehen. Otto Schily, der werdende Exinnenminister, fühlt sich in seinen Forderungen nach Abfanglagern in Afrika bestätigt, Wolfgang Schäuble, der bei Redaktionsschluss als der kommende Innenminister gehandelt wurde, wird in diesem Punkt mit seinem politischen Gegner sicher übereinstimmen. Insofern könnte man also zugleich auch vor dem Reichstag demonstrieren, denn Schengen ist nicht nur ein spanisches Gebilde. Am Dienstag wird um 19 Uhr ebenfalls etwas vor dem Reichstag vorbereitet, Protest nämlich gegen den so genannten „Großen Zapfenstreich“ am 26. Oktober vor dem Prunkgebäude. ReferentInnen von der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär und Naturfreundejugend Berlin erklären, was man an der Bundeswehr nicht zu mögen hat. Am Samstag feiert das Café Morgenrot, dem unsere Sympathie gilt, sich selbst. Unter dem Motto „3 Jahre hysterischer Materialismus“ wird eine Geburtstagssause gegeben, das erspielte Geld fließt dem New-Yorck-Projekt zu. Kann man nicht meckern. Am Sonntag dann und in aller Herrgottsfrühe widmet man sich im Haus der Naturfreundejugend Berlin einem wichtigen Problem – das Layout linker Plakate ist zumeist grauslich. Das nicht nur, weil die Techniken nicht beherrscht werden, was weniger schlimm ist, sondern: offensichtlich scheint niemand mehr begreifen zu wollen, dass es eine Bildsprache gibt, und dass nicht alles, was okay aussieht auch okay ist. Ja, tatsächlich, Layout tut not.

Zapfensteich-Protest: Martin-Luther-Str. 77, Di, 19 Uhr

Demo Spanische Botschaft: Lichtensteinallee 1, Mo, 14 Uhr