: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Die CDU mag keine Sternchen
Grün-Schwarz in Baden-Württemberg, Tag 20. Die grün-geführte Landesregierung twittert über den Koalitionsvertrag und schreibt von „guten Demokrat*innen“. CDU-Mann Steffen Bilger antwortet: „Lassen Sie bitte endlich diese grüne Genderschreibweise in Landesregierungs-Tweets bleiben!“ Wenig später, das nächste Sternchen – „Bürger*innen“. Jetzt greift die Landes-CDU ein. „Wir können die Bitte von Steffen Bilger nur wiederholen! Lassen Sie bitte die Genderschreibweise in Landesregierungs-Tweets!“ Die SPD postet ein Video, in dem Michael Jackson Popcorn isst.
2. Großbritannien?
A Love Story
140 Promis schreiben mit einem Liebesbrief in der Times gegen einen EU-Austritt Großbritanniens an. Darunter Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Ex-Abba-Mann Björn Ulvaeus und Per Mertesacker, deutscher Fußballer des FC Arsenal. „Nicht allein Verträge verbinden uns mit Ihrem Land, sondern auch das Band der Bewunderung und Zuneigung“, schreiben sie. Kippt jetzt die Stimmung? In Umfragen liegen die EU-Anhänger mit 51 Prozent leicht vorn. Abgestimmt wird am 23. Juni.
3. Wie gefährlich „urbane
Sturzfluten“ sind
Wassermassen, die sich durch Straßen drängen, schwimmende Autos. Eingeschlossene Menschen, meterhohe Schuttschichten, zerstörte Häuser, Straßen, Brücken. Verwackelte Amateuraufnahmen, die zeigen, dass die Naturgewalt direkt vor der Haustür zuschlagen kann. Derart starker Regen, dass kein Bach, keine Kanalisation, kein Rückhaltebecken ihn aufnehmen konnte. Die Folge: „urbane Sturzfluten“, plötzliche Überschwemmungen durch Starkregen. Mindestens neun Tote forderte das Unwetter bisher.
4. Wie Rehabilitierung
funktionieren kann
Plötzlich saß er wieder dort, wo er sich wohl fühlt: im TV-Studio. Neben ihm Sandra Maischberger und ein AfD-Mann. Volker Beck in seiner neuen Rolle als migrationspolitischer Sprecher der Grünen. Aber da war ja noch diese Drogensache. Maischberger also zu Beginn: „Haben Sie ein Drogenproblem?“ Beck lächelt. „Ich bin bei Verstand und hellwach.“ Auch für Politiker gelte das Recht auf Privatsphäre. Entschuldigen wolle er sich dennoch. Versuchte Rehabilitierung in 80 Sekunden. Die nächsten 73 Minuten dann der übliche Flüchtlingstalk. Welcome back, Herr Beck.
5. Amis sind nicht prüde
US-Amerikaner verlieren die Scheu vor homosexuellen Kontakten. Das ist die Erkenntnis einer Studie, veröffentlicht im Fachblatt Archives of Sexual Behavior. Die Zahl der Männer und Frauen, die schon Sex mit dem gleichen Geschlecht hatten, habe sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt (8,2 Prozent der Männer und 8,7 Prozent der Frauen). Die Deutung: Amerikaner fühlten sich heute „freier, jene sexuelle Erfahrungen zu machen, die sie sich wünschen“. Paul Wrusch
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