Kammerkomik

Als Sebastian Krämer 2001 und 2003 den Titel beim German International Poetry Slam errang, gewann diese Veranstaltung vielleicht mehr als er selber. Denn, dass Krämer mit feingeistigem (nicht jedoch: snobistischem) Humor, der Präzision seiner Performance, absoluter Professionalität und hintersinnigem Charme dem deutschsprachigen Slam einen unverhofftenGlanz verlieh, der auch auf seine Nachfolger abstrahlt, kann kaum bestritten werden. Wie man so schön sagt: Dieser Mann zieht das Florett dem Schwerte vor und beherrscht es so elegant, dass er immer tödlich trifft. Damit ist er eine Ausnahmeerscheinung auf deutschen „Klein“kunstbühnen. Sebastian Krämer hat kaum Fans – er hat ergebene VerehrerInnen, und denen legt er dieser Tage das Programm „Krämer bei Nacht: Schlaflieder zum Wachbleiben und Gutenachtgeschichten mit Heimsuchungspotenzial“ zu Füßen. Begleitet wird er dabei vom Mendelssohn-Kammer-Orchester Leipzig.

Sebastian Krämer: 27. November, 20 Uhr, ab 26,50 €. Wühlmäuse, Pommernallee 2–4