KINDER

KinderSylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Ob man Sätze wie „Einen guten Handwerker zu bekommen, ist heutzutage fast unmöglich“ auch schon vor 800 Jahren enerviert von sich gegeben hat? Da die Quellenlage recht dünn ist, schauen wir uns dieses Wochenende mal selbst an, was für Handwerk es damals so gab – und ziehen unsere messerscharfen Schlüsse. Am Samstag und Sonntag können Familien beim „Handwerkerfest“ im Museumsdorf Düppel jeweils ab 10 Uhr erleben, wie Menschen „von der Steinzeit bis ins Mittelalter“ mit ihren Werkzeugen hantiert haben. Dann wird schnell klar, dass Kettenhemd nicht gleich Kettenhemd ist – damit so ein Ding nicht zwickt und zwackt, hatte ein „Kettenhemdschneider“ einiges zu beachten. Es wird auch gezeigt, wie Feuersteine bearbeitet und eingesetzt wurden und wie man Glasperlen gedreht hat. Sogar die Verhüttung von Eisen wird vorgenommen (Eintritt 5 €, erm. 3,50 €).

Wie es ist, im Wald ohne elektrisches Gerät und sonstige Hilfsmittel der modernen Zivilisation zu überleben, ist nicht nur für Mittelalterfreaks interessant: Feuermachen ohne Streichhölzer, einen wetterfesten Unterschlupf bauen aus dem Material, das der Wald gerade hergibt, essbare Pflanzen von ungenießbaren unterscheiden können. Oder gar auf die Pirsch gehen und den Spuren von Wildtieren folgen, ohne dass die scheuen Schlaumeier etwas davon merken, hat schon so manchem Weltenbummler das Leben gerettet. Beim „Wildnisabend“ in der Waldschule Zehlendorf wird von 17 Uhr bis 22 Uhr genau das gezeigt und geübt (www.jibw.de, Anmeldung erforderlich: 80 49 51 80, Kind 5 €, Erwachsene 10 €, Familie 20 €, ab 9 Jahre).

Nach so viel Handfestigkeit ist ein Ausflug in eine seifenblasenschimmrige Zauberwelt ein hübscher Kontrast. Am Samstag lädt der Cabuwazi-Zirkus Kreuzberg am Görlitzer Park zum Tag des offenen Zeltes. Kinder mit ihrer gesamten Entourage sind eingeladen, sich ab 14 Uhr mal in der Manege umzuschauen und an Zirkusworkshops teilzunehmen. Waffel, Kaffee und Kuchen können dabei zur Stärkung eingenommen werden. Um 17 Uhr wird Alexandra Helmig eine gekürzte Fassung ihres ersten Kinderbuchs „Lua und die Zaubermurmel“ vorlesen: Mittels einer besonderen Murmel bekommt Lua Zugang in eine fantastische Zirkuswelt und hilft dem Magier Mo, seine Zauberkräfte wiederzufinden. Die Kinder und Jugendlichen des Cabuwazi-Zirkus untermalen die 80-minütige Lesung mit atemberaubenden Zirkus- und Artistiknummern (ab sieben Jahre; für die Lesung, die am Sonntag um 15 Uhr am selben Ort noch einmal über die Manege geht, müssen Karten reserviert werden: kurse-fr-kr@cabuwazi.de, Eintritt frei).