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: Berlin setzt auf Impfstoff

Regierung zahlt Entwicklung eines Serums gegen Vogelgrippe. Länder sollen Risikogebiete nennen

BERLIN afp/ap/dpa ■ Im Kampf gegen eine mögliche Vogelgrippe-Epidemie unter Menschen setzt die Bundesregierung auch auf die Entwicklung eines Impfstoffes. „Der Bund übernimmt und bezahlt die Entwicklung eines Wirkstoffs, der bei Fällen von Vogelgrippe helfen kann“, kündigte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Montag in Berlin an. Ein Prototyp des Impfstoffes solle noch in diesem Jahr fertig sein.

Die Bevorratung und die Finanzierung von Medikamenten gegen eine mögliche Vogelgrippe seien allerdings Ländersache, betonte die Ministerin. Die Länder sollen auch Risikogebiete benennen, in denen Zugvögel den Krankheitserreger an heimische Tiere weitergeben könnten. Grundlage für diesen Schritt ist eine entsprechen- de EU-Verordnung. Schmidt machte zugleich klar, dass für Menschen in Deutschland derzeit keine aktuelle Gefahr bestehe. Es gebe derzeit nur die „Tierkrankheit Vogelgrippe“, also keinen Anlass für Panik.

Ein deutschlandweites Freilaufverbot für Geflügel ist nach Angaben des zuständigen Bundesinstituts weiterhin nicht erforderlich. Für Deutschland sei derzeit von einem geringen Einschleppungsrisiko auszugehen, da die herbstlichen Flugrouten von Norden nach Süden führen, so das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems. Noch sei auch unklar, ob das Virus nach Rumänien über Wildvögel, Tiertransporte oder Handel eingeschleppt wurde.

Bayern Umweltminister Schnappauf hat die Maßnahmen von EU und Bundesregierung als unzureichend kritisiert. Die Verantwortung würde auf die Regionen abgeschoben und es gebe keine einheitliche Regelung, klagte er gestern.