Was fehlt …
… Rebellion
Über die Jugendlichen von heute wird ja gerne geschimpft. Mal sind sie zu verdorben, mal sind sie zu brav. Die dritte Sinus-Jugendstudie behauptet jetzt letzteres. Die 14- bis 17-Jährigen seien angepasst. Jugendliche Rebellion? Fehlanzeige. Sie wollen lieber nicht provozieren, sondern dem Mainstream angehören. Ein stabiles Wertesystem – Freiheit, Toleranz und soziale Werte – ist ihnen wichtig. Ausreißer seien lediglich Jugendliche mit rechter Gesinnung.
Seit der Nachkriegszeit sei die Jugend nicht so wenig rebellisch gewesen. Die Erklärung liefern die Macher der Studie gleich mit: In einer zunehmend unübersichtlichen Welt würden sie sich nach Geborgenheit und Orientierung sehnen – und sich wieder mehr den Eltern zuwenden. Die Mehrheit der Teenager wünscht sich „eine bürgerliche Normalbiografie“. Hat die Jugend resigniert? (dpa/taz)