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Archiv-Artikel

Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch wird im Café Planwirtschaft in der TU Berlin über „Rechtsextreme Ideologien und Strukturen in Berlin“ gesprochen, also über die aktuellen Vorgänge, nicht nur über die vergangener Zeiten. Es soll dabei erfreulicherweise nicht ausschließlich um die NPD gehen, sondern ebenso um Freie Kameradschaften, Autonome Rechte, andere Splitterparteien und die rechte Jugendbewegung in Berlin. Denn der Nazi ist mehr als nur der NPDler. Am Abend desselben Tages wird in der Hellen Panke über die Privatisierung des Krieges gesprochen, also über gedungene Söldner, die nicht unmittelbar der staatlichen Kontrolle unterstehen und in einem quasi rechtsfreien Raum agieren können. Diese Privatarmeen werden immer beliebter – auch in Deutschland wird über den Einsatz solcher Behelfstruppen nachgedacht, deren Tote nicht öffentlich betrauert werden müssen und deren Aktionen zumeist geheim bleiben. Ein spannendes Thema. Am Donnerstag wird dann in der Charlottenburger Zwille der Frage „Was ist eigentlich queer?“ nachgegangen, die zu stellen immer wieder nötig ist, da nicht alle Lesben und Schwulen automatisch queer sind und andererseits es auch nicht alle Heten nicht sind. Geht es also um das einst vielbeschworene dritte Geschlecht? Sind wir ein, zwei, viele Geschlechter? Wer erlegt wem welches Geschlechtsbild auf? All diese Fragen sollen hier beackert werden. Am Freitag schließlich setzt der Buchladen Schwarze Risse seine Theorielesereihe im Versammlungsraum des Mehringhofs fort, diesmal geht es um das Buch „Die Formen des Mahlstroms. Un/freie Arbeitsmigration von den Plantagen bis zu den Fließbändern“, das von den Autoren Ferruccio Gambino und Devi Sacchetto vorgestellt wird. Diskussion ist ausdrücklich erwünscht, denn vor sich hin hören oder lesen kann ja jeder, jede und ein jedes.

■ Rechtsextreme: Hardenbergstr. 40a, Mi.,16 Uhr

■ Söldner: Kopenhagener Str. 9, Mi., 19 Uhr

■ Geschlechter : Fasanenstraße 1, Do., 17 Uhr

■ ArbeitsmigrantInnen: Gneisenaustr. 2a, Fr., 19.30 Uhr