: Die Schein-Debatte
GELDWECHSEL Die einen nennen es Hysterie, die anderen skandieren „Wehret den Anfängen!“ – Die Frage dahinter lautet: Sind wir auf dem Weg in eine bargeldlose Zukunft? Und was droht Verbrauchern, wenn Scheine und Münzen wirklich abgeschafft werden? Vier taz-Redakteure machen sich Gedanken zum Geld
Der EU-Kommissar: Günther Oettinger prophezeite vor wenigen Wochen auf einer Veranstaltung: „Bargeld stirbt aus: Wir werden mit der Apple-Watch bezahlen, mit dem Smartphone bezahlen.“ Dabei sprach er sich aber gegen die Abschaffung des 500-Euro-Scheins aus: „Haltet am Bargeld fest – der Markt macht es“, so Oettinger.
Der Wirtschaftsweise: Peter Bofinger forderte schon 2015 im Spiegeldas Ende des Bargelds: „Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sind Münzen und Geldscheine tatsächlich ein Anachronismus.“ Die Abschaffung trockne „die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen aus“. Der Euroraum, die USA, Großbritannien und die Schweiz sollten gleichzeitig auf Bargeld verzichten.
Der Bundesbank-Chef: Carl-Ludwig Thiele sagte, es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, der Bevölkerung würde nach und nach das Bargeld entzogen: „Man muss sich hierbei vor Augen halten: Die Freiheit stirbt häufig scheibchenweise.“
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