Hilfe, die Investoren kommen: Kahlfrass-Ängste beim Berliner Verlag

Viel Grün wächst am Alexanderplatz ohnehin nicht. Jetzt haben die Mitarbeiter von Berliner Zeitung und Kurier von ihrem Hochhaus aus sogar einen Heuschreckenschwarm gesichtet. Deshalb versammelten sich gestern zweihundert von ihnen vor den Türen des Berliner Verlags, um gegen dessen Verkauf an den britischen Finanzinvestor David Montgomery zu protestieren. Unterstützung bekamen sie von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) und DGB-Chef Michael Sommer. Die verlangten, ein Käufer solle nicht nur die Rendite, sondern auch die Pressevielfalt im Auge haben (Wolf), und forderten Noch-Besitzer Holtzbrinck auf, nur mit Bietern zu verhandeln, die sich „glaubwürdig verlegerisch engagieren“ (Sommer). Die Heuschrecken-Warner zogen anschließend zu einer Commerzbank-Filiale. Das Kreditinstitut soll den Montgomery-Deal mit finanzieren.

FOTO: ROLF ZÖLLNER