: Eine Stimme den Friedlichen
KIRCHENTAG Generalsekretärin plädiert für mehr Begegnungen zwischen Christen und Muslimen
Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär, hat sich für einen stärkeren Dialog mit Muslimen ausgesprochen. Nach dem versuchten Bombenanschlag mutmaßlicher Islamisten am Bonner Hauptbahnhof seien Gespräche und Begegnungen wichtiger denn je, sagte die 45-jährige Theologin. Die muslimische Gemeinschaft leide darunter, dass sie pauschal mit diesem Gewaltpotenzial in Verbindung gebracht werde.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Gesprächskultur und dieser Dialog weggebombt werden von Menschen, die Religion missbrauchen“, betonte Ueberschär. Deshalb sei es wichtig, denen eine Stimme zu geben, die in Deutschland den Islam friedlich leben wollten.
Ueberschär plädiert dafür, mehr Begegnungen zwischen Christen und Muslimen in den Moscheen zu ermöglichen. Beim evangelischen Kirchentag Anfang Mai in Hamburg werde mit verschiedenen Moscheen kooperiert, kündigte die Theologin an. Gemeinsam mit der Nordkirche werde ein Projekt zur interreligiösen Vielfalt in Hamburg entwickelt, bei dem nicht über Muslime, sondern mit ihnen geredet werde.
Gewalt im Namen der Religion bezeichnete Ueberschär als „eine Perversion von allem, was Religion will“. Religion stehe für Versöhnung und Frieden: „Die Mehrheit der Muslime, nicht nur in Deutschland, sondern auch in islamischen Ländern, will in Frieden leben und nicht von Bomben zerfetzt werden.“ (epd)