„Koreanisch immer dabei“

TAZ-SERIE SHORTCUTS (4) Wir treffen Leute auf der Berlinale. Heute:die Dolmetscherin

Christina Youn-Arnoldi

Foto: privat

ist 48 Jahre alt und gebürtige Bochumerin. Die Tochter koreanischer Eltern übersetzt seit mehr als zehn Jahren auf dem Berlinale-Filmfestival.

taz: Frau Youn-Arnoldi, Sie arbeiten als Konferenzdolmetscherin. Wofür braucht man Sie auf einem Filmfest?

Christina Youn-Ardolni: Meine Aufgaben bei der Berlinale sind vielfältig. Bei internationalen Festivals werden überall Dolmetscher gebraucht. Als Übersetzerin für Koreanisch, Englisch und Deutsch bin ich relativ gefragt, zum Beispiel auf Pressekonferenzen. Am liebsten sind mir aber die Bühnengespräche. Dabei kann das Publikum nach dem Film direkt Fragen an die Regisseure und Schauspieler stellen. Diese Kommunikation ist oft interessanter als die professionellen Gespräche.

Wie viele Sprachen werden durch die Dolmetscher abgedeckt?

Das hängt von den gezeigten Filmen ab. Englisch und Französisch sind jedes Jahr gleich mehrfach besetzt. Koreanisch ist aber auch mit dabei. Andere Sprachen sind da schon exotischer. Ich erinnere mich, dass wir auch mal Dolmetscher für Mongolisch oder Suaheli brauchten.

Für welchen Filmstar haben Sie besonders gerne übersetzt?

Dieses Jahr für die Schauspielerin Yuh-Jung Youn: Sie spielt im koreanischen Film „The Bacchus Lady“ eine Seniorin, die sich ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdient.

INTERVIEW Francis Laugstien