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Archiv-Artikel

Telekom-Chef droht der Politik

Bei „falscher Regulierung“ wird die geplante Datenautobahn nicht gebaut

FRANKFURT/MAIN rtr ■ Der Chef der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, erwägt für den Fall einer zu starken Regulierungspolitik in Deutschland Investitionen ins Ausland zu verlagern. „Die Telekom hat viele Plätze in der Welt, wo sie investieren kann“, sagte der Vorstandsvorsitzende des einstigen Staatskonzerns dem Handelsblatt.

Für den angekündigten Ausbau des Glasfasernetzes, der etwa 3 Milliarden Euro kosten würde, stellte Ricke die Bedingung, dass die Telekom aus der Regulierung entlassen werde. „Eine falsche Regulierungspolitik wird dazu führen, dass Deutschland keine Datenautobahn bekommt. Dann gehen in der deutschen Telekommunikationsindustrie in den kommenden Jahren mehr Arbeitsplätze verloren als durch den technologischen Fortschritt ohnehin wegfallen.“

Die Telekom hatte im September angekündigt, bis 2007 rund 3 Milliarden Euro in den Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes in Deutschland zu investieren. Bereits damals hatte Ricke an die Politik und den Regulierer appelliert, für Investitionssicherheit zu sorgen und vom Marktführer nicht zu verlangen, das neue Netz Wettbewerbern zu regulierten Preisen zur Verfügung zu stellen. Die Telekom gehe mit bis zu 3 Milliarden Euro in Vorleistung. Das müsse sich rechnen, und dafür brauche man entsprechende Rahmenbedingungen.