: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Nicht die Autos, die Straßen sind klimaschädlich
Mehr Biokraftstoff, Fahrstunden für ökologisches Fahren – auch das können sich europäische Autobauer vorstellen, um dem Klima zu helfen. Viele dieser Ideen sind in einem Positionspapier des Dachverbands ACEA versammelt, wie der britische Guardian berichtet. Danach begeistert aber vor allem eine Idee die Autolobby: Straßenbeläge, die Sprit und Abgas sparen helfen. Der ACEA hat sogar schon ausgerechnet, was die europaweit kosten würden: schlappe 800 Milliarden Euro bis 2035. Wie die eigenen Produkte sauberer werden, davon ist in dem Papier dagegen kaum die Rede. Schöne Grüße an die Steuerzahler.
2. AfD-Wähler verstehen
AfD-Wähler nicht
Bei um die 9 Prozent liegt die AfD neuerdings in der Sonntagsfrage – 6,2 Millionen Wahlberechtigte können sich laut den Wahlforschern von Forsa vorstellen, bei der Bundestagswahl 2017 die Partei zu wählen. Forsa fragte auch, ob die Wähler Verständnis haben, wenn jemand AfD wählt. Das ist insgesamt nicht groß, aber auch unter den AfD-Wählern selbst: Jeder Fünfte kann kein Verständnis aufbringen, dass außer ihm noch jemand für die Populisten stimmt. Klingt paradox. Ist es aber nicht. In der Partei breitet sich die Angst aus, zu schnell im Mainstream anzukommen.
3. Erwachsene greifen mehr
zur Windel
Und wir dachten schon, mit der Digitalisierung käme das Papierzeitalter an sein Ende. Wenn da nicht der demografische Wandel wäre. Papier wird weiter gebraucht, nicht unbedingt, um darauf Zeitungen zu drucken. Aber um daraus Windeln zu machen. Der schwedische Herstellers SCA (Zewa, Tempo) jedenfalls schreibt schwarze Zahlen. Das liegt vor allem an einem Trend: Windeln für Erwachsene. 2015 verkaufte der Konzern davon in Japan erstmals mehr als die für Babys. Laut FAZ ist das Segment Inkontinenzwindeln insgesamt um 10 Prozent gewachsen. Braucht es mehr Beweise? Es ist das Zeitalter der Hosenscheißer.
4. Das iPhone ist sicher
Seit den Enthüllungen von Edward Snowden weiß das Silicon Valley, Kommunikationsprodukte sind schnell wenig wert, wenn Nutzer ihnen nicht mehr vertrauen. Apple setzt sich deshalb nun gegen das FBI zur Wehr. Das fordert von den iPhone-Machern Unterstützung, um das Handy von Syed Rizwan Farook zu hacken, der mit seiner Frau in San Bernadino 14 Menschen tötete. Doch Apple sperrt sich und will bis vor den obersten Gerichtshof ziehen. In den USA heißt die Auseinandersetzung bereits Kryptokrieg.
5. Seehofer kann schweigen
... hätten wir hier gern geschrieben. Wohltuend: Fast eine Woche war Sendepause. Doch dann trat der CSU-Chef am Freitag um 16 Uhr wieder vor die Presse. Jörn Kabisch
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