Der Alkohol war schuld

PROZESS Angeklagte gestehen Anschlag auf Asylheim, bestreiten aber Motiv

HANNOVER epd | Der Prozess wegen des Brandanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft in Salzhemmendorf hat mit Geständnissen begonnen. Zum Auftakt verlas am Mittwoch vor dem Landgericht Hannover der Verteidiger eine Erklärung seines Mandanten Dennis L. Der 31-jährige Angeklagte räumte darin ein, im vergangenen Jahr einen Brandsatz in das Gebäude geworfen zu haben. Die beiden weiteren Angeklagten gaben in Erklärungen zu, sich an der Tat beteiligt zu haben.

Neben Dennis L. gab auch der Mitangeklagte Sascha D. (25) an, vor dem Anschlag erhebliche Mengen Alkohol getrunken zu haben. Bereits früher habe ihr problematisches Trinkverhalten wiederholt zu Kontrollverlusten geführt. Nüchtern wäre keiner der beiden in der Lage, eine solche Tat zu planen oder zu verüben, hieß es. Beide bereuen nach eigenen Angaben den Anschlag. Einen politischen Hintergrund bestritten sie. Gleichwohl gaben sie zu, am Tattag Rechtsrock gehört zu haben und sich in sozialen Medien rechtsradikal geäußert zu haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gemeinschaftlich versuchten Mord und versuchte schwere Brandstiftung vor. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren.

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