Südsudan bildet eigene Regierung

KHARTUM ap/taz ■ Der Südsudan hat seit gestern eine eigene Autonomieregierung. Die einstige Rebellenbewegung SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsarmee) unter Salva Kiir stellte am Sonntag ihr Kabinett für Südsudan vor, das gestern in der südsudanesischen Hauptstadt Juba vereidigt werden sollte. Unter dem geltenden Friedensabkommen besetzt die SPLA 70 Prozent der Regierungsposten, die gesamtsudanesische Regierungspartei NCP (Nationale Kongresspartei) 15 Prozent und andere südsudanesische Gruppen ebenfalls 15 Prozent. Vizepräsident und Landminister wird der langjährige SPLA-Dissident Riek Machar. Die Witwe des im Juli verunglückten historischen SPLA-Führers John Garang, Rebecca de Mabior, wird Verkehrsministerin – es gibt im Südsudan keine Straßen, aber der Straßenbau wird der lukrativste Teil des geplanten Wiederaufbauprogramms sein. Die Südsudan-Autonomieregierung kommt einen Monat nach der Bildung einer neuen Regierung für ganz Sudan mit SPLA-Beteiligung, in der die SPLA unter anderem den Posten des Außenministers besetzt. D.J.