: Gemeinsam durch Höhen und Tiefen
50 Jahre Union Die Anhänger des Clubs feierten den Geburtstag mit bunten Tüchern und Feuerwerk
Seit Monaten hatten sich die Union-Anhänger auf diesen Anpfiff vorbereitet. Auf dem Papier war die Partie gegen Borussia Dortmund nur ein Testspiel, aber in Wahrheit natürlich ihr Jubiläumsspiel: der 50. Geburtstag des Clubs aus Köpenick. Seit Herbst 2015 hatten sie Geld gespart, hatten Hunderte Meter Tuch bemalt und zusammengenäht, waren bei den Heimspielen mit Spendenbüchsen unterwegs gewesen, um dem FC Union eine besondere Geburtstags-Choreografie zu ermöglichen. Und als die Stadionhymne erklang, rollten sie auf allen vier Seiten der Alten Försterei die bemalten Tücher aus, die an 50 Jahre Clubgeschichte erinnern sollten, wie an den Stadionbau 2008/09, das DFB-Pokalfinale 2001, die Derbysiege 1976/77. Dazu dieser Spruch: „Wir hatten Höhen und viele Tiefen – Was geschehen ist, ist geschehen – Doch Erfolge und Narben bleiben für immer bestehen.“
Man wollte die Tiefen nicht verdrängen, schließlich gehört Leid zum Selbstbild der Eisernen irgendwie dazu, aber natürlich ging es am Sonntag gegen den BVB vor allem darum, sich selbst zu feiern. Neben der Tuch-Choreografie wurde die Waldseite des Stadions immer wieder hell mit Feuerwerkskörpern erleuchtet. Und auch der Support mit eigenen Chants wie „50 Jahre Union Berlin“ war ein klein wenig lauter und intensiver als an gewöhnlichen Spieltagen.
Als wäre all das nicht emotional genug, gab in der 81. Minute auch noch Benjamin Köhler nach seiner Krebserkrankung sein Comeback in der Alten Försterei. Die Dortmunder Fans zeigten sich bei der großen Party als nette Gäste und feierten Köhler spontan gemeinsam mit den Union-Fans. Die 1:3-Niederlage für die Eisernen war bestenfalls zweitrangig. Sportlich blieb die Aussagekraft des munteren Testspiels sowieso begrenzt.
Richtig ernst wird es bei Union erst wieder zum Rückrundenstart am 5. Februar; vorher warten noch einige Feierlichkeiten. Am 29. Januar steigt ab19 Uhr an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eine gro-ße Party mit Videovortrag und diversen DJs. Am Samstag, dem 30. Januar, steht mit dem Benefizspiel gegen Austria Salzburg und anschließender Fan-Party ein weiteres Highlight der Jubiläumswoche an. A. Schwermer
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen