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MUSIK

MusikThomas Mauchhört auf den Sound der Stadt

In der Musik hat man es nicht so mit dem Ökoaspekt des regionalen Anbaus, dem man allein vertrauen will in seiner Grundversorgung. Denn das mit dem eigenen Saft und dem Schmoren würde doch innerhalb kürzester Zeit für eine recht versumpfte Suppe sorgen, die einem nur die Ohren verklebt. Deswegen dürfen es zur allgemeinen Abwechslung schon ein paar Flugmeilen sein, die die Musik von hier und da zu absolvieren hat. Selbst muss man sich ja eh nicht groß bewegen. Kommt doch alles nach Berlin. Eine kleine, streng interna­tio­nal ausgerichtete Auswahl für die Woche.

Aus New York City kommen Gutbucket. Genauer: aus Brooklyn. Was fast schon ein musikalisches Etikett ist. Weil es auch dieses seit 1999 bestehende Quartett eher zickig mag und musikalisch rumtreiberisch, gern bereits in einem Stück in die verschiedensten Richtungen rennend. Und damit locker den Beweis ausspielend, dass auch der Jazzrock noch eine richtig aufregende Sache sein kann. Zu hören ist das heute am Donnerstag im Supamolly (Jessnerstr. 41, 21 Uhr).

Zwischendurch doch etwas eigener Saft. Der anderswo für Frische gesorgt hat. Ein deutscher Beitrag zum großen Buch der Popgeschichte: Michael Rother, der ganz früher und eher kurz mal bei Kraftwerk gespielt hat, um dann mit Neu! – längst als einer der am hellsten leuchtenden Heiligenscheine des Krautrock gehandelt – den Modernismus in seine aufregend monotone Form zu bringen, die bis heute nichts an Moder angesetzt hat. Am Montag spielt der Gitarrist mit Gästen in der Volksbühne Neu! und Harmonia (waren eine Art Krautrock-Supergroup mit Rother), und auch was aus seinem Solokatalog – wo man doch auf „Flammende Herzen“ hoffen darf, diese sehnsüchtig schwelgende akustische Zuckerwatte, mit der der Gitarrist 1977 einen echten Hit hatte (Rosa-Luxemburg-Platz, 20 Uhr, 26/22 €).

Und Mali. Heimat der besten Musik. Heimat vom BKO Quintet. Hypnotische polyrhythmisch tänzelnde Traditionsmusik mit psychedelischen Einschüben. Vielleicht nicht ganz so mit Rock gefüttert wie bei Songhoy Blues aus Mali, die gerade beim „Krieg singen“-Festival im HKW spielten, eher mehr in Richtung Bassekou Kouyaté, der ja auch bereits öfter in Berlin zu Gast war. Das BKO Quintet spielt am Dienstag in der Berghain-Kantine (Rüdersdorfer Str. 70, 21 Uhr, VVK: 15 €).

Italien schließlich ist die Heimat von Jacopo Incani, der als Iosonouncane eine krude flimmernde Musik macht, in etwa wie der frühe klangexperimentelle Franco Battiato zusammen mit dem späteren schönliedersingenden Battiato. Toll irrlichternd. Am Mittwoch im Acud (Veteranenstr. 21, 20 Uhr, 11 €).

Man hört doch gern den Internationalismus.

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