Bahnhof bleibt erst mal

STADTPLANUNG Der Bezirk Altona und die Saga fürchten, dass sich das Projekt Neue Mitte verzögert

Der Bezirk Altona befürchtet, dass sich das Bauprojekt Neue Mitte nördlich des Altonaer Bahnhofs weiter verzögert. Überfällig sei weiterhin die Entscheidung der Deutschen Bahn, den Kopfbahnhof Altona an den Diebsteich zu verlegen. Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose forderte im NDR, die Bahn solle dem Umzug des Bahnhofs zügig zustimmen. „Ich bin schon relativ erzürnt darüber, dass die Bahn AG im Sommer 2010 allen Beteiligten gegenüber den Eindruck erweckt hat, dass der Umzug eine Selbstverständlichkeit sei“, sagte Warmke-Rose.

Nach dem Umzug der Bahn würde ein Gleisareal von rund 75 Hektar Größe frei werden. Hier soll dann in drei Etappen das nach der Hafencity zweitgrößte Stadtentwicklungsprojekt mit fast 4.000 Wohnungen entstehen. Ein Drittel der Wohnungen soll gefördert werden. In einem Drittel der Wohnung sollen Sozialwohnungen mit einer Miete von sechs Euro pro Quadratmeter entstehen und Wohnungen für rund acht Euro pro Quadratmeter. Ein weiteres Drittel ist für den freien Mietwohnungsmarkt bestimmt und auf dem letzten Drittel sollen Eigentumswohnungen und Reihenhäuser entstehen.

Die Bahn will nun offenbar erst im Herbst über das Projekt entscheiden, wenn ein 13 Millionen Euro teures Gutachten vorliegt. „Zu langsam“, sagt der Chef der städtischen Wohnungsgesellschaft Saga, Lutz Basse, der gern Planungssicherheit hätte. Denn sollte die Bahn auf die Verlegung des Bahnhof verzichten, könnte nur eine Fläche an der Harkortstraße mit 1.600 Wohnungen bebaut werden. Und die Bewohner müssten dann mit dem Zuglärm fertig werden.  SMV