Der Slowene Peter Prevc setzt bei der Vierschanzentournee in Innsbruck seine imposante Erfolgsserie fort: Nervenstarker Überflieger vor dem Gesamtsieg
Mehr als 22.000 Zuschauern flog Peter Prevc beim dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck entgegen. Und bei seiner Landung am Sonntagnachmittag dürften die meisten im Publikum wohl gedacht haben, soeben auch den Gesamtsieger gesehen zu haben. Mit 132 Metern sicherte er sich nicht nur den Tagessieg, sondern sorgte für eine Vorentscheidung, auch wenn noch ein Springen in Bischofshofen am 6. Januar aussteht. In Innsbruck gewann der Slowene überaus souverän. Auch die Vorstellung von Severin Freund, dem großen Herausforderer von Prevc, war durchaus beeindruckend. Schließlich hatte der Wettkampftag für den 27-jährigen Deutschen denkbar unglücklich begonnen. Beim Probesprung verlor der bis dahin Zweite der Gesamtwertung einen Ski und zog sich beim darauffolgenden Sturz leichte Prellungen zu. Doch Freund ließ sich davon überhaupt nicht kirre machen und erreichte im ersten Durchgang mit 122,5 Meter eine durchaus passable Weite, die ihm immerhin den dritten Rang einbrachte. Allerdings offenbarte sein enttäuschtes Gesicht, dass er bereits eine böse Vorahnung hatte: Die Vorstellung des wohl derzeit besten Skispringers Prevc war dann noch beeindruckender. Mit 125 Metern machte der Slowene beim ersten Versuch noch einmal einen weiteren Satz und übernahm wie schon so häufig in dieser Saison die Führungsposition. Seine geballten Fäuste waren Zeichen seiner derzeit wohl kaum erschütterbaren Zuversicht. Im zweiten Durchgang musste Freund noch ein wenig mehr riskieren und setzte dann mit der bis dahin erreichten Tagesbestweite von 128 Metern Prevc überraschend doch noch mal gehörig unter Druck. Dieses Mal reckte auch Severin Freund die Faust. Doch auch dieser formidable Sprung reichte nicht. Prevc bewies ein weiteres Mal Nervenstärke und sprang mit 132 Metern sogar noch vier Meter weiter und baute seinen Vorsprung aus. Dritter wurde der Norweger Kenneth Gangnes.
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