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Starker Frost: Nordpol wieder normal

BERLIN taz | Sehen kann man zurzeit am Nordpol im Dauerdunkel nichts – aber die Nachricht, dass dort vorübergehend Plusgrade herrschen könnten, hatte vor dem Jahreswechsel für Wirbel gesorgt. Mittlerweile hat sich die Lage im hohen Norden wieder normalisiert: Am Freitag fielen die Temperaturen in Polnähe deutlich unter minus 20 Grad, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Normalerweise herrschen dort minus 30 bis minus 40 Grad.

Grund für die zeitweise relativ hohen Temperaturen waren die extrem großen Druckunterschiede zwischen einem Orkantief über Island und einem kräftigen Hoch über Russland. Zwischen diesen Luftdruckgebilden wurde Warmluft vom Atlantik weit in den Norden verfrachtet. Gleichzeitig gab und gibt es schweren Sturm, sodass bereits Bohrinseln in der Nordsee geräumt werden mussten; dort steigen Wellen bis zu 14 Meter hoch.

Diese Großwetterlage ist aber alles andere als unnormal, auch nicht im Winter. Ungewöhnlich war diesmal nur die extreme Ausprägung der beiden Druckgebilde.

Während Warmluft über Westeuropa – mit heftigem Regen über Großbritannien – weiterhin nach Norden strömt, fließt nun Kaltluft über Osteuropa weit nach Süden. Sie verursacht beim Zusammentreffen mit feuchwarmer Mittelmeerluft heftige Schnee- und Regenfälle in Griechenland und der Türkei.

Zudem wüten in der Ägäis Stürme, was für Flüchtlinge im Schlauchboot den Weg nach Europa extrem gefährlich macht.

Richard Rother

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