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LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen

Eigene Interessen berührt

betr.: „Noch abhängiger von Putins Gas“, taz vom 17. 12. 15

Die Besorgnis des US-Außenministeriums über die geplante Gaspipeline Nord Stream 2 ist wohl eher den eigenen Interessen als denen der Ukraine geschuldet:

Immerhin geschätzte 600 bis 1.800 Milliarden US-Dollar Gewinn für die US-Volkswirtschaft soll der Export von Öl und Gas in die EU – darunter ausdrücklich das um ein Fünftel teurere Flüssiggas – bringen. Laut dem zuständigen EU-Kommissar ist ein vereinfachter Export von Flüssiggas und Erdöl aus den USA eines der wichtigsten Ziele von TTIP (siehe „TTIP: Freifahrt für Fracking“, Blätter für deutsche und internationale Politik, August 2015).

REGINA RENSINK, Stadum

Notwendiges Übel

betr.: „Jäger blasen erneut zum Halali“, taz vom 17. 12. 15

Der deutschen, damit auch der nordrhein-westfälischen Jägerschaft kann allenfalls zugestanden werden, dass sie in beschränktem Rahmen zum Artenschutz beitragen kann oder könnte, so der Wille dazu ausgeprägt wäre. Den Anforderungen des Tierschutzes, der Tierschutzgesetzgebung könnte die Jägerschaft nur genügen, wenn jeder abgegebene Schuss ein sofort tötender wäre, was nicht der Fall ist. Die Argumentation, Jagd sei angewandter Tierschutz, lässt die Behauptung zu, der Zuhälter sei berufener Verteidiger der Jungfräulichkeit.

In unserer Kulturlandschaft – weit entfernt von wirklicher Natur – mag Bejagung bestimmter Arten notwendiges Übel sein (zum Beispiel Schwarzwild), doch sollte man dieser Betätigung nicht das Mäntelchen des Tierschutzes umhängen.

REINHARD SCHARNHÖLZ , Kerpen

Balance erhalten

betr.: „Jagd auf ‚grüne Arroganz‘ “, taz.de vom 17. 12. 15

Es sei unbestritten, dass es nicht wenige Jäger gibt, die nur aufs Töten und eine spektakuläre Trophäenwand aus sind. Aber die sind die Minderheit – schon allein, weil derartige Jagd nur auf einem kleinen Teil der jagdbaren Fläche möglich ist. Der Rest befasst sich – wesentlich kompetenter und mühsamer, als urbane „Tierschutzexperten“ mit ihren menschelnden Moralvorstellungen sich das vorstellen können – vor allem damit, eine Balance zwischen Wildbestand, natürlichem und Kulturnahrungsangebot zu erhalten. Ohne sie würden eher mehr als weniger Tiere verhungern oder abgeschossen werden – Letzteres halt nicht legal von Jägern, sondern illegal von Land- oder Forstwirten, die ihren Lebensunterhalt nicht teilen wollen. Kein Polizeistaat der Welt könnte das verhindern.

NORMALO , taz.de

Der entscheidende Punkt

betr.: „Abschottung mit menschlichem Antlitz“, taz.de vom 15. 12. 15

Der entscheidende Punkt ist doch, was Frontex überhaupt machen soll. Auf Schlauchboote schießen ist ja wohl keine Option. Also Flüchtlinge in Empfang nehmen und ...?

Dann bleiben nur die Optionen „auf die Mitgliedsländer verteilen“ (was ja von der Mehrheit abgelehnt wird), „in Griechenland versorgen“ (Schwachsinn bei den hohen Zahlen) oder „in die Türkei zurückbringen“ (was an der Türkei hängt und mit ihr entweder ausgehandelt werden muss – wird gerade versucht, gegen Aufgabe vieler wichtiger Prinzipien – oder ihr abgezwungen werden muss – wurde noch nicht versucht, geht aber nur, wenn man bereit ist, zu harten Druckmitteln wie Handelsboykotten zu greifen).

XXX , taz.de

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