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Konzert des Jahres

Roísín Murphy: Berlin Festival.

Die irische Popsängerin war 2015 die unbestrittene Königin aller Festivalbühnen. Ihre Hooklines sind toll. Murphy bringt Massen zum Tanzen und sieht dabei verdammt schick aus.

Eve Risser White Desert Orchestra: Moers Festival.Die Französin schuf einen Canyon als Klangquelle nie zuvor gehörter, atemberaubender Musik und brachte Diversität auf die Jazzbühne – endlich einmal.

Lautari: PrzestrzeńPrywatna, Warschau, Polen. Uralte Fiddle Tunes treffen auf Free Jazz und Präpariertes Piano. Das verzückte Publikum tanzte zur Musik des polnischen Quartetts wie wild.

Régal: Mu, Paris. Die französische Garageband Régal trat im „Mu“ auf, einer echten Garage im 18. Arrondissement – danach legte Mark Adolf, Drummer der Band Frustration, seltene Punk-Rock-Platten auf. Genialer Abend.

CocoRosie: Columbia Berlin.Eine Human-Beatbox, ein Keyboard-Wizard und die Casady-Schwestern führen eine HipHop-Oper auf, in der sie gleichzeitig Bad Boysund Good Girlssind. Lasst uns alle Schwestern werden!

Nahawa Doumbia: Hebbel-Theater, Berlin.Nach den Anschlägen von Paris und Bamako spielte die glamouröse Queen des Wassoulou-Pop dem Publikum und sich selbst die Terrorangst aus den Leibern.

Patti Smith: Off Festival, Katowice, Polen. Die Pferde sind unruhig. Patti Smith führt „Horses“ 40 Jahre nach Veröffentlichung wieder auf. Jeder Ton sitzt, polnische Rocke­rinnen und Rocker feiern. „Glooooooooria!“

Kyoka: Raster-Noton-Abend, Pfalzbau, Mannheim.Field Recordings plus Ableton-Software plus Licht in der An­ordnung der japanischen Künst­lerin Kyoka ergeben ein Yellow Magic One Female Orchestra.

DAngelo: Columbia-Halle Berlin.Die weltliche Entsprechung von Gospel. D’Angelo predigte behutsam, croonte gekonnt und ballte die Faust Black-Power-Style zum sagenhaften Groove.

D’ Angelo: Tanzbrunnen Köln.

Der „Black Messiah“ erlöst uns durch einen Parforceritt durch die afroamerikanische Musikgeschichte. D’Angelo kanalisiert beim Konzert Hendrix, Prince und Marvin Gaye für das Hier und Jetzt.

SoKo: Postbahnhof Berlin.Niemand schafft es, auf eine so charismatische Art introvertiert zu sein wie die französische Sängerin SoKo an diesem Abend. Ohne dass der Ernst ihrer Texte auf der ­Strecke geblieben wäre.

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