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Flopdes Jahres

Das Gesetz zur Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Tempelhofer Feld: Erst hat es SPD-Senator Geisel ganz eilig,dann plötzlich ist Zeit. Erst sollen es vier Orte sein, dann doch nicht. Das war kein Gesetzentwurf, sondern ein Schmierzettel.

Die Umgestaltung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) zu einer Mainstream-Bibliothek,bestückt mit der Einheitsware eines kommerziellen Dienstleisters. Proteste waren vergebens, ZLB-Direktor Heller setzt die Reform durch.

Drei Buchstaben: BER. Täglich kostet der Pannenflughafen den Steuerzahler über eine Million Euro. Geld, das die Stadt dringend für neue Schultoiletten, Fahrradwege oder Sachbearbeiterstellen in den Bürgerämtern bräuchte.

Die Olympia-Bewerbung Berlins? Andererseits: Vielleicht kann man ganz froh darüber sein, dass dieser Kelch an der Stadt vorübergegangen ist. Hätte vermutlich auch schlechte Erinnerungen geweckt.

„Deutschlands schlechteste Behörde“, das Lageso. Genau das Amt, das eine ihre Verwaltung seit Jahren bis über die Schmerzgrenze hinaus kaputtsparende Stadt verdient.

Für mich „Victoria“.Von der Machart her brillant, hätte der Film Straffungen vertragen, denn es wird zwischendurch echt nervig und langweilig. Nicht so der große Wurf. Wohl deshalb gab’s keinen Europäischen Filmpreis.

Die Krippe ist ab 2017 gebührenfrei. Gratis ist sie deshalb nicht: 80 Millionen Euro kostet der Wegfall der Elternbeiträge den Haushalt. Geld, dass man für mehr ErzieherInnen hätte ausgeben können – verschenkt (siehe Liebling des Jahres).

Innensenator Henkels Null-Toleranz-Zone.Sobald die Polizei weg ist, wird im und am Görlitzer Park gedealt wie eh und je.

City Tax: SPD und CDU lehnten es ab, von den Einnahmen wie versprochen 10 Millionen Euro der Kulturszene zu geben. Es wurden nur 3,5 Millionen. Einen „Salto rückwärts auf schmierigem Seil“, nannte das die Linkspartei.

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