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MUSIK

MusikJens Uthoffhört auf den Sound der Stadt

Die ersten Worte sollen in dieser Woche den Eagles of Death Metal gehören. Bitte dazu den Song „Miss Alissa“ laut aufdrehen, und der dazugehörige Textgeht so: „You know, I try so hard but I think you don’t see / because I’m moving so fast, we call it rock ’n’rollin’/ My weapon seems useless ‚ cause you’re on to me / You are impossible to read, you’re always straight controllin’ “. Geht gut nach vorne los, der Song, und – so oft man es nun auch schon gehört hat – die beste und einzige Antwort auf die Irren dieser Welt kann nur sein: weiterrocken, weitertanzen, weitershaken.

Dazu gibt es mehr als genug Gelegenheit in dieser Woche. Am Donnerstag hat man zum Beispiel die Wahl zwischen einem Konzert der US-Band Calexico, die seit Jahren für eine grundsolide Melange aus Mariachi, Folk- oder Country-Rock und Latin Jazz stehen und live eigentlich immer Spaß machen (Columbiahalle, 20 Uhr). Oder aber man zieht es vor, die Ex-Dirty-Projectors-Sängerin Angel Deradoorian beim Singen ihrer sphärischen, teils schön vertrackten, immer rhythmischen Songs zuzuhören. „A beautiful Woman“ ist ein echter Hit, aber es wird natürlich weit mehr zu hören geben (Monarch, 21 Uhr). Dort, im Mo­narch, könnte man dann auch gleich bleiben, um am Freitag und Samstag (jeweils 20.30 Uhr) dem sympathisch-durchgedrehten Hamburger Songwriter Knarf Rellöm bei seinem Gastspiel in Berlin beizuwohnen. Er stellt sein neues Album „A Tribe called Knarf“ vor. Und ein paar Meter weiter, im SO 36 (19 Uhr) spielt die Berliner Funpunk-Legende Die Suur­biers ein Jahresabschlusskonzert.

Mit Überangebot geht die Woche weiter: Der Konzertkalender ist gar so proppenvoll, dass man kaum weiß, was man an dieser Stelle empfehlen soll. Das schwurbelnd-knurpsende Indie-Quartett Alt-J in der Arena (Samstag, 19 Uhr) oder die australische Songwriterin Courtney Barnett, die schön plätschernden LoFi-Gitarrenpop spielt ­(PBHFCLUB, Samstag, 20 Uhr)? Den In-aller-Munde-Jazzer Kamasi Washington (Sonntag, 19 Uhr, Yaam) oder die britische Band Wire, die beständigste aller beständigen Postpunk-Bands (PBHFCLUB, Sonntag, 20 Uhr)? Oder doch die technoideren Tarwater um Bernd Jestram und Ronald Lippok (Ornament & Verbrechen), die mit Gästen in der Volksbühne am selben Tag (21 Uhr) 20-jähriges Bandjubiläum feiern? Schwierig²! Um Überforderung zu vermeiden, deshalb hier auch nur noch der Hinweis, dass die einzigen und wahrhaftigen Der Mann am Dienstag im Lido spielen (20 Uhr). Auch die Frau darf hingehen, war zu vernehmen.

Und damit wieder zurück nach Kalifornien zu den Eagles of Death Metal: „Now dance! Ha! – „You ain’t dancing?“

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