künstlerin erhält schadenersatz

Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie das Bermuda-Dreieck. Oder eben jene Schwarzen Löcher im All, die Materie auf ewig verschlingen. Denn auch in konkret künstlerischen Belangen hegt man gelegentlich arge Zweifel bezüglich des Realitätsgehalts von Idee und Materie, ist doch Kunst per se ein Medium des nur halb (Be-)Greifbaren.

Bis auf weiteres verschwunden bleiben wird zum Beispiel das 2,5 mal fünf Meter große Plakat der Diakonie-Schwester Gudrun Kühnel, das die Fotokünstlerin Valerie Wagner im Rahmen ihrer Ausstellung „Diesseits“ an der „Harbour Hall“ in der HafenCity angebracht hatte. Bauarbeiter hatten die bedruckte LKW-Plane wenige Tage vor der Finissage am 31. Juli ohne Rücksprache entfernt. Auch vom Chef der zuständigen Wohnungsbaufirma, zunächst noch eifrig auf der Suche, hörte man alsbald gar nichts mehr. Er habe die Zahlung des Sachwerts des Posters zugesagt, hieß es später. Mitte August war das gewesen. Seither wartete die Welt.

Wie groß waren also Freude und ungläubiges Verwundern, als Wagner das Geld vor wenigen Tagen tatsächlich auf ihrem Konto fand! Springen und jauchzen hätte man darob mögen, ist doch nicht nur das Image der Wohnungsbaufirma, sondern auch das der gesamten HafenCity gerettet, von deren Kunstsinn schon so viel zu hören war! PS