: MUSIK
Musik Thomas Mauch
hört auf den Sound der Stadt
Drei mal drei. Zuerst der heutige Donnerstag, eine Nacht der Lieder: Im Berghain singt sie Julia Holter, deren frühere Alben mit der Arbeit von Laurie Anderson, Kate Bush und Joanna Newsom verglichen wurden. Auf dem gerade erschienenen Album „Have You In My Wilderness“ hat die Musikerin aus Los Angeles die Kunst dabei gegenüber einem hingeträumten Pop ein klein wenig in den Hintergrund gerückt. Was gar nicht schaden muss (Am Wriezener Bahnhof 1, 21 Uhr, 19 €). Im Admiralspalast kommt die eben genannte Joanna Newsom auf die Bühne, die derzeit regierende Königin des kunstvollen Liedes und damit eigentlich nur wieder mit Kate Bush vergleichbar (Friedrichstr. 101, 20 Uhr, 40 €), und im Acud kann man sich getrost den Liedern von Adam Butler alias Vert anvertrauen, dem es an Geschmack und Eleganz wirklich nicht fehlt. Bei der Präsentation seines neuen Albums „The Days Within“ läst er sich von Taylor Savvy (Bass) und Andrea Belfi (Schlagzeug) helfen (Veteranenstr. 21, 21 Uhr, 6 €).
Der Dreier am Freitag: Traditionsmusiken. Wobei Songhoy Blues in der Berghain-Kantine schon auch einfach als ein schön perlender Gitarrenrock gehört werden können. Mit Blues. Der wiederum von Afrika aus angespielt wird. Die Band kommt aus Mali, und so ist auch hier was von der Magie der Wüstenrockmelodie wie bei Tinariwen oder Tamikrest zu spüren (Rüdersdorfer Str. 70, 21 Uhr, 11 €). Im Gorki Studio hat man mit Semer Auseinander eine Versammlung von prominenten Fachkräften des Klezmer, unter anderem Lorin Sklamberg von den Klezmatics (Am Festungsgraben 2, 20.30 Uhr, 10 €), und in der Passionskirche kann man mit Gevorg Dabaghyan dem seelenvollen Klang der Duduk, der armenischen Oboe, lauschen (Marheinekeplatz, 20 Uhr, 26 €).
Und am Mittwoch eine Erhabenheitsrock-Runde: Im Huxleys mit Godspeed You! Black Emperor, die Kanadier, die die Klangmassen zu so gewaltigen Massiven aufschichten, dass man nur vor Ehrfurcht erschauern kann (Hasenheide 107–113, 20 Uhr, 28 €), im Postbahnhof darf man es bei Mercury Rev mit pathetisch sich plusternden Melodien auch ein wenig kuschelig haben (Str. der Pariser Kommune 8, 20 Uhr, 23 €), und New Order – im Tempodrom – sind schon deswegen erhaben, weil sie halt der Rechtsnachfolger von Joy Division sind (Möckernstr. 10, 20 Uhr).
Drei mal drei macht neun. Als Zusatzzehn vielleicht Elvis Perkins, bei dem man es nicht mit einer besonderen Verneigung vor alten Rock-Helden (Elvis Presley, Carl Perkins) zu tun hat, sondern er heißt tatsächlich so, ist der Sohn des Schauspielers Anthony Perkins und macht einen einnehmenden Singer-Songwriter-Folk. Am Montag im Roten Salon (Rosa-Luxemburg-Platz, 21 Uhr, 15 €).
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