Was alles nicht fehlt
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Dem Kaiser eine Anklage: Die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikkommission hat ihre Ermittlungen gegen Franz Beckenbauer abgeschlossen und Anklage erhoben. Das Verfahren sei zur rechtsprechenden Kammer weitergeleitet worden, teilte das Gremium am Mittwoch mit, ohne weitere Details zu nennen. Beckenbauer hatte wie alle Mitglieder des Fifa-Exe­kutivkomitees, die bei der skandalträchtigen WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 im Dezember 2010 beteiligt gewesen waren, Fragen der Ethikkommission beantworten müssen. Als er dies zunächst verweigerte, wurde er im Sommer 2014 provisorisch für 90 Tage für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Beckenbauer begründete seine fehlende Kooperation damit, dass der Fragebogen an ihn in englischer Sprache verfasst gewesen sei. Nachdem er dann doch Erklärungen abgab, wurde die Sperre aufgehoben, aber weiter ermittelt. Die Antworten von Beckenbauer scheinen weitere Fragen aufgeworfen zu haben. Dazu gehört womöglich auch seine Rolle als Botschafter der „Russian Gas ­Society“, zu der Fifa-Sponsor Gaz­prom zählt. Die Ethikkommission ermittelt zudem gegen Ángel María Villar Llona, den Uefa-­Vizepräsidenten.