Unterm Strich:
Ein 2.600 Jahre altes Tonziegelstück soll heute in Berlin dem Irak zurückgegeben werden. Das Fragment war der Stiftung Preußischer Kulturbesitz anonym zugesandt worden. Der Absender hatte es nach eigenen Angaben 1975 in Babylon gefunden und dann ohne Genehmigung aus dem Irak mitgenommen, wie die Stiftung mitteilte. Stiftungspräsident Hermann Parzinger und der Direktor des Vorderasiatischen Museums, Markus Hilgert, wollen den Ziegel nun dem irakischen Botschafter Hussain M. F. Alkhateeb übergeben. Auf dem antiken Ziegelstück findet sich als gestempelte Inschrift eine Widmung des babylonischen Herrschers Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.). Das Fragment soll ursprünglich in einem monumentalen Bauwerk in der Stadt Babylon verbaut gewesen sein. Inschriften, die Auskunft über den Bauherren und seine politischen Leistungen gaben, seien damals üblich gewesen und in Massen gefertigt worden, hieß es. Im April war bereits ein mehr als 4.000 Jahre altes Ziegelstück mit einer sumerischen Inschrift an den Irak zurückgegeben worden. Auch diesen Fund hatte die Stiftung per Post erhalten.
Der österreichische Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz hat gestern in Braunschweig den mit 30.000 Euro dotierten Wilhelm-Raabe-Literaturpreis bekommen. Setz wurde für seinen Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ geehrt, der im September im Berliner Suhrkamp Verlag erschienen ist. Die neunköpfige Jury lobte vor allem den virtuosen Schreibstil des Autors. Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis gehört zu den bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Mit großem Sprachwitz entwerfe Setz einen Thriller mit zahllosen Bezügen zur Hoch- und Populärkultur, hieß es. Spielerisch würden verschiedene Erzählarten integriert und Realitätsversionen probiert. Setz führe mitten hinein in zentrale Fragen der Gegenwart. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Grazer Autor wurde 1982 geboren.
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