"Gerechte unter den Völkern": Yad Vashem ehrt Ida Jauch, Berliner Retterin von Quizmaster Hans Rosenthal: Sie hat mit dem Versteckten die kargen Lebensmittelrationen geteilt
Ehrung für eine mutige Frau: Die Berlinerin Ida Jauch (1886–1944) wird am Montag posthum dafür ausgezeichnet, dass sie den späteren Fernsehmoderator Hans Rosenthal (1925–87) vor den Nationalsozialisten versteckte. Bei einer Feierstunde mit Angehörigen von Jauch und Rosenthal verleiht die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem den Titel „Gerechte unter den Völkern“ an die Retterin.
Rosenthal („Dalli Dalli“) war im Jahr 1943 Waise und 18 Jahre alt. Als Zwangsarbeiter schuftete er in einer Fabrik. Den Deportationen im Februar 1943 konnte er entgehen. Dann tauchte er unter und lebte illegal in Berlin. Seine einzige Hoffnung sei damals Ida Jauch gewesen, heißt es in der Einladung der israelischen Botschaft zu der Feierstunde. Jauch, eine Bekannte von Rosenthals verstorbener Mutter, lebte in bescheidenen Verhältnissen in Lichtenberg. Sie versteckte ihn 18 Monate lang, teilte mit ihm ihre kargen Lebensmittelrationen. 1944 starb Ida Jauch. Zuvor hatte sie sich noch darum gekümmert, dass Rosenthal weiter Schutz durch eine Freundin erhält – er überlebte Krieg und Verfolgung, blieb in Deutschland und machte Karriere. (dpa)
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