das wichtigste : Mehr Hilfe für Kaschmir
Drei Hilfszentren und Lazarett an Grenzübergang zu Indien eingerichtet. Bundeswehr schickt Helikopter
ISLAMABAD ap ■ Zur Versorgung der Not leidenden Erdbebenopfer in Kaschmir haben die pakistanischen Streitkräfte zwei Hilfszentren und ein Feldlazarett an der umstrittenen Grenze zu Indien eingerichtet. Die Einrichtungen wurden gestern in der Ortschaft Chakothi eröffnet, wie Militärsprecher Faruk Nasir mitteilte. Chakothi ist einer der fünf Orte in Kaschmir, an denen am 7. November die Grenze geöffnet werden soll. Darauf hatten sich Indien und Pakistan am Sonntag in einem historischen Beschluss geeinigt.
Indien hat auf seiner Seite der Grenze bereits drei Versorgungszentren eingerichtet. Die offizielle Zahl der Todesopfer des Bebens vom 8. Oktober stieg auf fast 57.600, insgesamt 78.800 Menschen wurden verletzt. Mehr als 3,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Hilfsorganisationen befürchten tausende weitere Tote, falls die Hilfe für die Opfer nicht beschleunigt und verbessert wird. Meteorologen erwarteten in Teilen der Region in den kommenden zwei Tagen Temperaturen bis minus zehn Grad.
Pakistans Präsident Pervez Musharraf kündigte weitere Hilfen für die Opfer an. Bis Ende November sollten noch 500.000 Zelte verteilt werden, sagte Musharraf gestern.
Im Katastrophengebiet traf gestern der erste von vier Nato-Hubschraubern des Typs Sikorsky CH-53 der Bundeswehr ein. Nato-Ärzte begannen in der Ortschaft Bagh mit der Einrichtung eines Feldlazaretts, wie die Allianz in einer Erklärung mitteilte. Nato-Pioniere sollten mit der Räumung von Straßen betraut werden sowie mit der Aufbereitung von Trinkwasser, der Aushebung von Brunnen und der Errichtung von Notunterkünften.