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KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Manchmal ist es nur eine Frage der Bezeichnung. Während „Kohlpudding“ niemand essen will, finden viele „Wirsingauflauf mit Hackfleisch und Salzkartoffeln“ ganz schmackhaft. Die Veranstalter des Workshops „Goldene Comics“ im Märkischen Museum dachten vielleicht ähnlich. Denn es geht nicht um golden eingefärbte Comicstrips mit Sprechblasen im herkömmlichen Sinne. Es geht um mittelalterliche Kunst. Die könnte bei der jüngeren Klientel als nicht allzu aufregend wahrgenommen werden, erzählt aber ihre Geschichten auch oft in Bilderserien – laut Veranstalter_innen vergleichbar mit heutigen Comics. Ob die Storys, die auf den geschnitzten und bemalten Altären in der „Gotischen Kapelle“ zu enträtseln sind, genauso funzen wie Donald und Co, finden 6- bis 12-jährige Kinder am Samstag um 14 Uhr heraus. Sie überlegen, was bei den 500 Jahre alten „Comics“ heute in den Sprechblasen stehen könnte und ob so ein Comic überhaupt Text braucht. Im Museumslabor überlegen sich alle Teilnehmenden einen eigene Bildergeschichte, zeichnen und malen sie bunt oder golden aus (www.kinderkulturmonat.de, Eintritt Kinder frei, Erwachsene 5 €).

Blätter und herbstliche Baumfrüchte kann man auch prima golden anmalen, sie können aber auch gepresst oder sonst wie dekorativ weiterverarbeitet werden. Beim wöchentlich stattfindenden „Kreativen Mittwoch“ im Offenen Atelier Bunter Jakob der Berlinischen Galerie sind Kinder von 6 bis 13 Jahren ab 15 Uhr eingeladen, Natur und Kunst zu sammeln, zu erforschen und zu archivieren. Aus einigen Pflanzen werden sogar Farben hergestellt, andere kann man so präparieren, dass sie im nächsten Jahr wieder angepflanzt werden können (kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich).

Und dann ist da noch „Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme“, die aktuelle Dauerausstellung im Technischen Museum, die die Ausbreitung der technischen Kommunikation seit dem 19. Jahrhundert beleuchtet – und die Auswirkungen auf unseren Alltag. In der einstündigen Führung „Komm, wir gehen ins Netz!“ begegnen Familien mit Kindern ab 5 Jahren um 15. 30 Uhr nicht nur dem riesigen Datenkraken Otto. Sie erfahren, wie sich Leute früher über lange Distanzen verständigten, aber auch, wie man sich heutzutage beispielsweise in Kolumbien vernetzt. Außerdem bekommen sie erklärt, was für Technik hinter so kinderleichten Dingen wie SMS-Verschicken oder Surfen im Internet steckt (Führung kostenlos, nur Museumseintritt Erwachsene 8 /4 €, Treffpunkt Foyer ­Ladestraße, Zugang über Möckernstraße 26, ohne Anmeldung).

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