Senat will weitere Kieze vor dem Absturz bewahren

STADTENTWICKLUNG Fünf neue Quartiere im Programm Soziale Stadt. Schwerpunkt auf Arbeit und Bildung

Fünf weitere Stadtviertel sind nach Ansicht des Senats vor dem sozialen Abdriften bedroht und sollen daher speziell gefördert werden. Der Senat beschloss am Dienstag, die Gebiete Donaustraße-Nord und Ganghoferstraße in Neukölln, Moabit-Ost, die Spandauer Neustadt und den Reinickendorfer Letteplatz in das Programm Soziale Stadt aufzunehmen. Die Zahl der Fördergebiete steigt damit auf 34. „Wir wollen erreichen, dass die Schwächen dieser Gebiete gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern angegangen werden“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD).

Die Kieze ähneln sich in ihrer Struktur: Die Menschen dort leben oft an der Armutsgrenze, es gibt Defizite in der Bildung, die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Perspektiven sind schlecht. Das seit zehn Jahren erprobte Quartiersmanagement entwirft mit der Bevölkerung Maßnahmen, um den sozialen Standard zumindest zu halten. So sind in Spandau etwa ein lokaler „Jobkiosk“ eröffnet und Netzwerke für Gewerbetreibende geknüpft worden. Junge-Reyer gestand zugleich Grenzen des Programms sein. „Wir können mit dem Quartiersmanagement nicht Arbeitslosigkeit direkt bekämpfen“, sagte sie.

Für Maßnahmen sind jährlich gut 15 Millionen Euro eingeplant. Weitere sechs Millionen Euro pro Jahr gibt es für die Quartiersmanager. Ob andere Gebiete nach einem neuen Monitoring aus dem Programm fallen, steht noch nicht fest. PEZ