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Archiv-Artikel

Kunst im Dunkel

Das gibt wenig Schlaf: Bei der sechsten Nacht der Kölner Museen sind insgesamt 50 Ausstellungen geöffnet

Von ROS

Museumsnächte sind so beliebt, dass sie mittlerweile schon als Vorbild dienen: für die Nacht der Bibliotheken etwa, die am vergangenen Freitag erstmalig in Nordrhein-Westfalen stattgefunden hat. Weil bei Museumsnächten immer so viele Menschen unterwegs seien, hieß es vorher aus dem initiierenden Verband der Bibliotheken, wolle man nun mit einem immensen Kraftakt aus dem Schatten der Kulturevents heraustreten – und ein eigenes Kulturevent veranstalten. Zu dem dann auch gleich 50.000 Besucher kamen. Immerhin.

Und kaum ist das Bücherkulturevent vorbei, folgt auch schon das Vorbild höchstselbst: Bei der sechsten „Langen Nacht der Kölner Museen“ werden am Samstag wieder tausende Kunstinteressierte mit einem Ticket durch mehr als 50 Ausstellungen in der ganzen Stadt gelotst. Und als ob das nicht schon Event genug wäre, bis drei Uhr nachts für 13 Euro durch etliche Museen zu tingeln, wird die bildende Kunst noch mit Theater, Kabarett, Film und Klängen angereichert: Musiker aus 20 Nationen kommen nach Köln, mongolische Schamanengesänge schwappen durch die Stadt, Trommelmusik aus Madagaskar schwillt an und ein großes deutsches Telekommunikations-Unternehmen spendiert „electronic beats“ mit DJs wie Tobias Thomas oder „The Modernist“ Jörg Burger im Stadtgarten. Angesichts der Fülle an Genres, die hier bedient werden, ist der Name „Lange Nacht der Kölner Museen“ eigentlich hinfällig. „Lange nacht der Kölner Kultur“ wäre wohl sinnvoller, aber darum geht es jetzt nicht.

Wichtig ist, dass neben der Garnitur, den Konzerten, Lesungen und so fort, das Hauptgericht, also die bildende Kunst, nicht vergessen wird: Im Museum Ludwig ist gerade eine Schau zur Künstlerin Rosemarie Trockel zu sehen, im Käthe-Kollwitz-Museum hängen Lithographien von Henri de Toulouse-Lautrec und der Kölner Kunstverein zeigt eine umfassende Ausstellung zum Thema Migration. Das waren drei von 50 Orten, die man besuchen kann. Plus Musik. Plus Lesungen. Wohin zuerst? ROS

Lange Nacht der Kölner Museen5. November 2005, 19 bis 3 Uhrwww.museumsnacht-koeln.de