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Der Staat kann endlich Dealer werden

Uruguay Die letzte Hürde für den staatlich kontrollierten Verkauf von Cannabis ist genommen

BUENOS AIRES taz | Nach eingehender Prüfung hat die Regierung in Montevideo letzte Woche zwei Lizenzen für den Anbau von Cannabis erteilt. Damit ist die größte Hürde für den regulierten Verkauf von Marihuana in Apotheken genommen, der in spätestens acht Monaten beginnen soll.

Registrierte KonsumentInnen können dann bis zu 40 Gramm pro Monat legal erwerben. Der Preis soll bei 1,20 US-Dollar pro Gramm liegen, so Augusto Vitale vom staatlichen Regulierungsinstitut (IRCCA). Jedes der beiden auserwählten Unternehmen, Simbiosys und Iccorp, darf bis zu 2 Tonnen Cannabis pro Jahr produzieren. Der Ver­kaufs­er­lös soll zu 60 Prozent an die Produktionsfirmen gehen, zu 30 Prozent an die Apotheken, und 10 Prozent soll das Regulierungsinstitut erhalten.

Uruguay ist weltweit das erste Land, das seit April 2014 den Anbau und Handel von Cannabis legalisiert hat. Privatpersonen ist der Anbau von maximal 6 Cannabispflanzen gestattet. Zudem können sich bis zu 45 Kleinproduzenten in Clubs zusammenschließen, die allerdings maximal 99 Pflanzen ziehen dürfen.

Die Anbaufläche der jetzt lizenzierten Firmen liegt in Sichtweite des Hochsicherheitsgefängnisses von Libertad, rund 50 Kilometer von Montevideo entfernt. Ungefähr 20 Hektar sind vorbereitet. Bisher steht der drei Meter hohe Stacheldrahtzaun, jetzt werden die Gewächshäuser hochgezogen. Für die Bewachung sind das Innenministerium und die Produk­tions­firmen zuständig.

Nach dem Wechsel im Präsidentenamt war der Apothekenverkauf ins Stocken geraten. Einige hatten schon befürchtet, unter dem neuen Präsidenten Tabaré Vázquez könnte das ganze Projekt scheitern. Aus dem Regulierungsinstitut wurde jedoch versichert, man habe sich lediglich bei der Lizenzvergabe mehr Zeit gelassen, alle 11 Bewerber hätten auf Herz und Nieren geprüft werden müssen. Jürgen Vogt

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