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MUSIK

Musik Thomas Mauch

hört auf den Sound der Stadt

Am Anfang, noch vor dem Rock’n’ Roll, steht weiter der Blues, was auch hier gelten soll, weil es schon einen Hinweis wert sein muss, wenn der neben Alexis Korner andere „Vater des weißen Blues“ in die Stadt kommt: John Mayall, der damals mit seinen Bluesbreakers als Sprungbrett so Leute wie Eric Clapton, Peter Green, Mick Fleetwood, Mick Taylor und Legionen mehr erst auf den rechten Weg gebracht hat. Heute am Donnerstag spielt der Überachtzigjährige im Huxleys (Hasenheide 107–113, 20 Uhr, ab 35 €).

Außerdem sollte darauf verwiesen sein, dass das Konzert der filigranen Brachialrocker Melvins am Donnerstag im Berg­hain ausverkauft ist, das gilt gleichermaßen für den Auftritt des Pop-Dandys Bryan Ferry am Freitag im Tempodrom.

Im Sonstigen ist diese Woche die Zeit für Duos, vorneweg mit The King Khan & BBQ Show, King Khan und Mark Sultan, die mit Gefühl und Schmackes ihr ganz eigenes Garagenrock-Königreich zusammengescheppert haben, in dem sie mit der nötigen Strenge über den Rock’n’ Roll, den Beat und psychedelisierten Soul gebieten. Sich diesem Spaß untertan machen kann man am Freitag im Bassy (Schönhauser Allee 176a, 22 Uhr). Dort geht es am Sonntag weiter mit den Duos: mit Bloodnstuff und Powder For Pigeons rocken gleich zwei Gitarren-Schlagzeug-Tandems hart und heftig (also wirklich hart und heftig). An dem Abend gibt es mit der Band Sun and the Wolf noch einen schön langhaarigen und psychedelisch angetriebenen Vintage-Rock dazu, der ja gerade das Ding der Stunde sein soll. Wobei es sich bei diesen Neuseeländer in Berlin nicht um ein Duo, sondern ein ausgewachsenes Quartett handelt (21 Uhr).

Mit der Handsome Family am Montag im Postbahnhof hat man dann wieder die Zweisamkeit, Brett und Rennie Sparks aus Albuquerque, New Mexiko, die seit Anfang der Neunziger mit ihrer Herzensmusik unterwegs sind. Da walzert und knarzt es mit einer Schaukelstuhlgemütlichkeit durch die wehen Weiten der Americana-Musik, mal mehr Country, mal mehr Folk. Der Schauder der Schönheit ist in den Liedern der beiden zu hören und tief in ihnen vergraben auch ein Schrecken, der noch jedem Märchen und einem wirklich guten Lied eigen ist (Straße der Pariser Kommune 8, 20 Uhr, VVK: 20 €).

Der Mittwoch, unentschieden: entweder Rock, weiter knackig, mit Hugh Cornwell, der im Privatclub gar nicht verschweigen will, dass es mal bei den Stranglers war (Skalitzer Str. 85, 20 Uhr, 23 €). Oder die dunklen streichelzarten, von einem Cello getragenen Lieder der Buriers aus London, in deren Tonfall man durchaus was von Leonard Cohen und Nick Cave hören darf. Bittersüß. Im Monarch (Skalitzer Str. 134, 21 Uhr, 10 €).

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