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LeserInnenbriefe

Respekt den 90-Jährigen

betr.: „Und dann kam Heiko“, taz vom 25. 8. 15

Wie schade, dass das Eigentliche auch von der taz nicht benannt wird: Die MieterInnen im Seniorenwohnhaus Hansa-Ufer 5 waren bis 2007 durchweg Ältere mit geringem Einkommen und WBS. Im Jahr 2007 wurde das Haus von Senat und Bezirk bedingungslos verkauft. Das ihnen bis dahin von der Politik gegebene Versprechen, in diesen kleinen, preiswerten Wohnungen sicher und in Ruhe altern zu können, wurde damit gebrochen. Folgerichtig kämpfen sie seit nunmehr eineinhalb Jahren um die Einhaltung dieses Versprechens: sicher vor untragbaren Miet­erhöhungen und unzumutbaren Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen dort leben zu können, solange es ihnen möglich ist.

Allen Respekt diesen gut dreißig 70- bis über 90-Jährigen, die sich nicht als willige Verschiebemasse unsozialer Marktwirtschaft verheizen lassen wollen.

ELKE SCHILLING, SeniorInnenvertretung Mitte

Das Hundehalterhorn

betr.: „Auf den Hund gekommen. Die Liebe der Hauptstädter zu ihren treuesten Freunden“, taz.de vom 18. 8. 15

Am Zeitungsstand: Jetzt stößt auch die taz in das Hundehalterhorn. Schon die Titelankündigung „Die Liebe der Hauptstädter …“ zeugt von großer Beschränktheit bei diesem spaltenden Thema. „Liebe“? Eher eine Epidemie von Funktionalisierung und Missbrauch, unter anderem als Statussymbol, angefangen bei der Züchtung!

Besonders die Mietervereine wissen, dass Hundehaltung eine der häufigsten Konfliktursachen zwischen Mietparteien ist. In diesen heißen Tagen weht der Hundekackegeruch besonders intensiv durch Städte und Grünanlagen. Es gibt wohl kaum einen Quadratmeter in Berlin – inklusiv privaten Grundstücken, Zäunen, Rädern –, der nicht schon mal von Hunden bepinkelt und bekackt worden ist. Verdreckte Gewässer, bellende Hunde in Wohnungen, an Stränden, geparkte vor Läden, unangeleinte auf Radwegen, rumspringende auf Wiesen mit Sonnenbadenden, ihre Halter irgendwo schlendernd weit entfernt, damit sie so tun können, als sähen sie die Belästigung/Entleerung etc. ihrer Hunde nicht. Hundehaltung ist keine Privatsache, sondern ein soziales Problem! FRANK BRAUN-WILLE

Das Dogma der Omnivoren

betr.: „Interview zum Veganen Sommerfest“, taz.de vom 28. 8. 15

„Ich habe aber schon erlebt, dass VeganerInnen dogmatisch auftreten“, sagt ihr. Wer hat eigentlich noch nicht erlebt, dass irgendjemand dogmatisch auftritt? Wenn es Veganer sind, sind jedoch gleich alle diskreditiert. Sind es hingegen Omnivoren, dann sind sie Ausnahmen. Diese Schieflage in der Betrachtung liegt wohl daran, dass der Omnivor sich für normal hält und nicht im Traum daran denkt, sein Essverhalten könnte auch ideologisch bedingt sein. Denn was er beim Veganer als ideologisch, radikal oder dogmatisch brandmarkt, gilt ihm auf sein Essverhalten bezogen als kultiviert. Der Veganer gehört zu einer Sekte, der Omnivor zur allein seligmachenden Kirche mit einer Jahrtausende alten Kultur, an deren Dogma (Du sollst töten, um zu essen) nicht gerüttelt werden darf. ATALAYA, taz.de

Alkoholisierte Touristen

betr.: „Unterwegs mit der Partypolizei“, taz.de vom 23. 8. 15

Mir tun die Polizisten leid, die sich vor Ort um alkoholisierte Touristen & pubertierende Jugendlichen kümmern müssen.

Hoffen wir mal, dass sich das Gebiet nicht ähnlich wie der der Görlitzer Park entwickelt. NIKOLAV LUDWIG, taz.de

RAW hat ausgedient

betr.: „Unterwegs mit der Partypolizei“, taz.de vom 23. 8. 15

RAW macht nur Lärm und Dreck und als Anwohner muss man die besoffenen Touristenhorden, die überall urinieren und Müll machen, ertragen. Dort zu wohnen ist unzumutbar. RAW hat längstens ausgedient und man sollte nachdenken, was man dort in Zukunft gestalten sollte. TENEDOR ALFONSO, taz.de...

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