piwik no script img

„Wir denken viel nach“

BEWERBUNG In der Bürgerschaft stehen heute die Olympia-Planungen auf der Tagesordnung

Foto: dpa
Christoph Holstein

51, ist seit April dieses Jahres der für Sport und die Olympia-Bewerbung zuständige Staatsrat der Innenbehörde.

taz: Herr Holstein, im heute in die Bürgerschaft eingebrachten Sachstandsbericht steht, Ende August oder Anfang September wird „der Öffentlichkeit ein endgültiges Konzept für die Masterplanung für die Olympischen Spiele“ vorliegen. Dieser Termin ist ja nun verstrichen.

Christoph Holstein:Das ändert nichts daran, dass wir umfangreich und ausführlich informieren werden.

Aber wann?

Wir werden ordentlich planen, gründlich rechnen, viel nachdenken und uns die Zeit geben, die wir brauchen, den Bürgerinnen und Bürgern auf ihre Fragen die richtigen Antworten zu geben.

Die werden vor dem Referendum am 29. November Zeit brauchen, die Antworten zu diskutieren.

Wir haben ein großes Interesse, weit vor dem Referendum so viele Fragen wie nur möglich zu beantworten – und zwar dann, wenn wir sicher sind, dass es die richtigen Antworten sind. Wir werden nicht verfrüht etwas in die Welt setzen, was dann hinterher korrigiert werden muss. Die Menschen sollen ihre Entscheidung auf Grundlage von Fakten treffen.

Wie konkrete und belastbare Aussagen zu zentralen Punkten wird es demnächst als Entscheidungsgrundlage für die Hamburger geben?

Wir werden vor dem Referendum so viel wie möglich konkret benennen. Bei der Frage des Sicherheitskonzeptes ist es aber etwas schwierig, heute zu präsentieren, was wir 2024 brauchen werden. Wir kennen heute die Sicherheitslage im Jahr 2024 nicht. Das heißt: Wir müssen auch das benennen, was wir jetzt noch nicht konkret sagen können.

Die Olympia-Gegner prophezeien, es werde Werbebotschaften statt harten Fakten hageln.

Man sollte die Leute nicht für dumm halten. Wer glaubt, dass man bei einer demokratischen Wahlentscheidung Leute allein mit Werbebotschaften überzeugen kann, der irrt.

Eine angeblich repräsentative Online-Umfrage sieht eine schwindende Zustimmung der Hamburger zu Olympia. Was geben Sie auf solche Umfragen?

Nichts.

Hand aufs Herz: Mit welcher Zustimmungsquote kann sich Hamburg guten Gewissens für Olympia bewerben?

Man sollte vor der Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger Respekt haben: Wir hoffen auf eine große, deutliche Zustimmung.

Interview: Marco Carini

Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft: ab 15 Uhr, Rathaus, Plenarsaal

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen