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Archiv-Artikel

Blitzeis bremst sogar Streufahrzeuge

VERKEHR Winterchaos im Südwesten Deutschlands: Behörden sperren Autobahnen mehrere Stunden lang

STUTTGART dapd/dpa | Eisregen und Schnee haben am Sonntag zu Hunderten Unfällen vor allem im Südwesten und in der Mitte Deutschlands geführt. Die Autobahnen 5, 6 und 8 bei Karlsruhe und Stuttgart wurden mehrere Stunden abschnittsweise gesperrt, wegen der extremen Glätte kamen selbst Streufahrzeuge nicht mehr weiter. Die meisten Unfälle verliefen glimpflich. Der Frankfurter Flughafen meldete wegen Schnee mehr als 130 Flugausfälle. Die Bahn rechnete im Südwesten Deutschlands mit Verspätungen im Zugverkehr wegen der vereisten Oberleitungen. Auch in den kommenden Tagen soll das Winterwetter andauern. Eisregen erwarten die Meteorologen aber nicht mehr.

In Baden-Württemberg waren die Straßenverhältnisse am schlimmsten. Auf zentimeterdicken Eisplatten gab es kein Fortkommen mehr. Die Winterdienste waren pausenlos im Einsatz, wie ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium sagte. Vor allem im Raum Stuttgart sorgte das Blitzeis für Verkehrsprobleme, in der Stadt krachte es bis zum Mittag nach Polizeiangaben etwa 100-mal. Auch den Fußgängern machten die eisglatten Wege zu schaffen. Einige Menschen verletzten sich bei Stürzen.

Schnee und überfrierende Nässe führten am Flughafen Frankfurt am Main zu Flugausfällen. Am Sonntag mussten rund 140 Flüge gestrichen werden.

Winterprobleme gab es auch in Frankreich und Großbritannien. Auf Europas größtem Flughafen, London Heathrow, brachten Schneefälle über das Wochenende den Flugplan durcheinander. Tausende Passagiere mussten stundenlang warten. Am Sonntag rechneten Flughafenmitarbeiter wegen Neuschnee damit, dass rund 260 Flüge gestrichen werden müssen. Im ganzen Land gab es wegen des Wetters Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Die Pariser Flughäfen Charles-de-Gaulle und Orly strichen am Sonntag 40 Prozent ihrer Flüge. Auf den Straßen des Landes kam es in weiten Teilen zu Behinderungen. In Paris blieben viele Busse in den Depots und zahlreiche öffentliche Parks geschlossen. In Versailles waren Schlosspark und Schlossgarten bereits am Samstag nicht mehr zugänglich.