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Archiv-Artikel

Berlin bekennt sich zum Bauhaus-Archiv

AUSBAU Kulturausschuss will Erweiterung des Bauhaus-Archivs. Kosten soll sie 40 Millionen

Nach jahrelangem Ringen hat sich Berlin grundsätzlich zu einer Erweiterung des Bauhaus-Archivs bekannt. Neben dem Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) sagten die Mitglieder des Kulturausschusses am Montag fraktionsübergreifend ihre Unterstützung für das Vorhaben zu.

Nach Angaben von Direktorin Annemarie Jaeggi ist das Bauhaus-Archiv dringend sanierungsbedürftig. Viele Exponate können aus konservatorischen, aber vor allem aus Platzgründen nicht gezeigt werden. Das Archiv verfügt über die größte Bauhaus-Sammlung der Welt. Jaeggi bezeichnete die räumliche Situation des Hauses in Tiergarten als „unhaltbar“.

Wowereit sagte, es stehe außer Frage, dass die Erweiterung realisiert werden müsse. „Ja, ein ganz klares Bekenntnis dazu.“ Die Erweiterung sei für den Berliner Doppelhaushalt 2014/15 bereits angemeldet. Allerdings werde die Bereitstellung der dafür nötigen Mittel von insgesamt 40 Millionen Euro nicht einfach werden, sagte er mit Blick auf die Haushaltslage des Landes.

Auch weil Berlin „schmerzliche Erfahrungen“ mit anderen Projekten habe, müsse Sicherheit zum Bedarf vorliegen, sagte er unter anderem mit Blick auf die Kostenexplosion bei der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden. Daher werde zurzeit eine entsprechende Untersuchung für das Bauhaus-Archiv vorgenommen. Die veranschlagten 40 Millionen Euro ergeben sich aus den 4,8 Millionen Euro, die für die Ertüchtigung des alten Hauses notwendig wären, während ein Erweiterungsbau mit 35,1 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

Am besten zum Geburtstag

Jaeggi und ihre gleichfalls bei der Sitzung anwesenden Kollegen der beiden anderen deutschen Bauhaus-Stätten in Dessau und Weimar warben um die Erweiterung bis 2019. Dann feiert das Bauhaus seinen 100. Geburtstag. Dazu sind bundesweit umfangreiche Ausstellungen geplant.

Das Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet. Zwischen 1925 und 1932 wirkte die Kunstschule, die als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne gilt, in Dessau. Die Selbstauflösung erfolgte auf Druck der Nationalsozialisten 1933 in Berlin. (dapd)