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Krätze breitet sich aus

Krank Über 20 Flüchtlinge in Jenfeld haben die Krätze. Heyenn kritisiert Gesundheitsversorgung

Die Hautkrankheit Krätze kommt in Unterkünften immer wieder vor

In der Erstaufnahmestelle am ­Jenfelder Moorpark sind über 20 Flüchtlinge an Krätze erkrankt. In fünfzig Zelten leben dort rund 400 Menschen. Genaue Zahlen darüber, wie viele Bewohner betroffen sind, konnte der städtische Betreiber der Unterkunft „Fördern und Wohnen“ (F&W) am Sonntag nicht geben. Die Behörden kämen mit den Eingangsuntersuchungen von Flüchtlingen kaum hinterher, sagt Pressesprecherin Susanne Schwendtke.

Die Hautkrankheit, medizinisch Scabies, käme in Unterkünften immer wieder vor, weil viele Menschen eng zusammenlebten, sagt Schwendtke. Verursacher sind Milben. Um deren Ausbreitung zu stoppen, bringt F&W in Jenfeld zunächst keine neuen Flüchtlinge unter und verlegt die jetzigen Bewohner nicht. Eine Quarantäne sei das nicht: „Die Flüchtlinge dürfen natürlich draußen sein“, sagt die Sprecherin. Zudem würden vorsorglich alle Bewohner medikamentös behandelt und die Zelte von den Parasiten befreit.

Die fraktionslose Bürgerschaftsabgeordnete Dora Heyenn kritisiert, dass nicht alle Flüchtlinge nach ihrer Ankunft untersucht werden. „Jeder dieser Vorfälle ist Wasser auf die Mühlen der Gegner von Unterkünften“, sagt sie. Eine gute medizinische Versorgung sei die beste Willkommenskultur. rea

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